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Bilanz von Orkan Friederike: Regional heftiger als Orkan Kyrill

Der gestrige Tag stand im Zeichen von Orkan Friederike und wie prognostiziert hat er regional mit voller Wucht zugeschlagen. Auf dem Brocken wurde mit 203 km/h die stärkste Böe gemessen, aber auch im Flachland richteten Orkanböen große Schäden an.

Gemessen an der stärksten Windböe war Friederike damit – zumindest regional gesprochen – kräftiger als Orkan Kyrill vor genau 11 Jahren. Damals wurden auf dem Brocken Spitzenböen bis 198 km/h registriert, auf dem bayerischen Wendelstein 202 km/h (die dortige Wetterstation ist mittlerweile nicht mehr in Betrieb, so dass keine neuen Vergleichswerte vorliegen).

Im Flachland gab es ebenfalls gestern Orkanböen – allen voran Gera mit 137 km/h, Erfurt mit 130 km/h, Münster mit 126 km/h und Werl mit 122 km/h. Damit waren die Regionen NRW, Südniedersachsen, Nordhessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und auch Sachsen wie von wetter.net vorab prognostiziert am heftigsten betroffen. Mindestens 6 Menschen kamen allein in Deutschland infolge des Orkans ums Leben, tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Der Fernverkehr wurde vorübergehend bundesweit eingestellt und auch im Nahverkehr gab es erhebliche Einschränkungen. An den Flughäfen Köln und Hannover gab es zahlreiche Flugausfälle.

Zuvor waren unsere niederländischen Nachbarn massiv vom Orkan betroffen – am Flughafen Amsterdam Schiphol ging nichts mehr, in den Häfen rutschten riesige Container wie Bauklötze ins Wasser, Menschen wurden von Orkanböen mehrere Meter durch die Luft geschleudert.

Immerhin, windtechnisch geht es nun wieder ruhiger zu. Auch am Wochenende weht der Wind meist nur schwach bis mäßig. Allerdings wird es gebietsweise winterlich mit Schneeschauern, im Süden mit teils länger anhaltenden Schneefällen – Glätte ist am Wochenende daher ein großes Thema!