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Gewittersaison ist eröffnet

Der erste Sommertag dieses Jahres in Deutschland ist perfekt. Da liegt nahe, dass im Zusammenhang mit Tief Johnny die ersten Wolkentürme, lateinisch als Cumulonimbus (Cb), also Regenhaufen bezeichnet, nicht fern sind. Erste Gewitter sind die Folge.

Imposante Wolkentürme entstehen typischerweise, wenn in unteren Luftschichten warme Luft zusätzlich durch die Sonneneinstrahlung aufgeheizt wird und dadurch einen Anreiz bekommt, aufzusteigen. Je wärmer die Luft ist, desto geringer ist ihre Dichte und desto leichter ist die Luft. Gleiches gilt bei einem wachsenden Gehalt an Luftfeuchtigkeit, da Wasserdampf eine geringere Dichte als trockene Luft besitzt. Die Luft kondensiert und bildet Wolkenberge.

Nimmt die Feuchte zu, verstärken orografische Gegebenheiten wie Mittel- oder gar Hochgebirge die Aufwärtsbewegung der Luft oder nähert sich in höheren Luftschichten kühlere Luft und liefert einen zusätzlichen Hebungsantrieb für die warme Luft, dann fängt es an zu brodeln.

Einen Vorgeschmack auf sommerliche Gewitterlagen und ein Wiedersehen mit den Giganten der Wolkenszene erleben wir am heutigen Samstag. Warme Luft kann bis in Höhen von rund 10 Kilometern aufsteigen und lokale Gewittergüsse zur Folge haben. In den Nachmittagsstunden des Samstags ist bereits eine Gewitterzelle südlich von Erfurt entstanden und wandert nach Norden über Erfurt hinweg. In den nächsten Stunden werden Gewitterzellen und Gewitter in der Mitte, im Osten und im Süden zahlreicher.

Die Luft ist zwar noch nicht übermäßig schwül (feucht), doch durch das Herannahen merklich kühlerer Luft von Westen her reicht aus, um die Gewittersaison einzuläuten, so das Team von wetter.net. Berge, an denen die Luft zur Aufwärtsbewegung gezwungen wird, können ebenfalls Gewitter auslösen. In der neuen Woche sind die beinahe frühsommerlichen Wolkentürme erst einmal kein Thema mehr, da die Luft abkühlt.