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Glücksmomente am Himmel

Wenn die hellen Phasen kürzer werden, begeben sich viele Vögel auf den Rückflug in wärmere Gefilde. Einige Vögel sind bereits seit Wochen weg, andere sammeln sich jetzt wie beispielsweise Kraniche oder Stare.Besonders imposant sind die Flüge der Kraniche, der Vögel des Glücks. Sie verbringen den Sommer über in den nördlichen und östlichen Regionen Europas (unter anderem auch in Nordostdeutschland) und sammeln sich jetzt zu Tausenden auf Rügen, an den Brandenburger Seen und in den Niedersächsischen Moorlandschaften. Von dort starten sie ihren Rückflug über das Rheinland oder das Rhein-Main-Gebiet und das Saarland in Richtung Südwesteuropa. Gewöhnlicherweise machen Kraniche in Frankreich nochmals Rast, bevor sie zu ihren Überwinterungsquartieren in Andalusien und der Extremadura aufbrechen. Doch Kraniche sind anspruchsvoll und womöglich die besten Meteorologen unter den Vögeln. Sie fliegen nur bei bestimmten Wetterbedingungen. Die besten Bedingungen herrschen bei Ostwind und niedrigen Temperaturen an ihren Startorten. Regen und Sturm sind flughindernd und werden meist abgewartet. Während noch vor wenigen Jahrzehnten die Kraniche Ende September oder Anfang Oktober nach Süden aufbrachen, lassen sie sich immer häufiger bis weit in den November Zeit. Das hängt nicht zuletzt mit der fortschreitenden Erderwärmung und der möglichen Verschiebung der Jahreszeiten zusammen.

In den vergangenen Tagen, so berichten es zahlreiche Ornithologen, wurden bereits viele Kraniche über Deutschland gesichtet. Der Höhepunkt des Kranichflugs steht aber freilich noch aus. In der kommenden zweiten Wochenhälfte könnten aber die Chancen steigen, vermehrt die Vögel des Glücks am Himmel zu sehen. Sie fliegen im Segelflug in der typischen V-Formation, wobei sich die Tiere an der Spitze regelmäßig abwechseln. Werfen Sie doch ab und zu mal einen Blick auf den Himmel, vielleicht können Sie den einen oder anderen Kranichtrupp beobachten und einen Moment des Glücks erfahren.