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Kohlendioxidkonzentration nimmt weiter zu

Die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid nimmt immer mehr zu. So wurden nun neue Höchstwerte gemessen.Die weitab von Industrieanlagen befindlichen Hawaii-Inseln verzeichnen derzeit einen starken Anstieg der Kohlendioxidkonzentration. Das Observatorium Mauna Loa maß einer Veröffentlichung der amerikanischen Umweltbehörde NOAA zufolge vor einigen Tagen einen Wert von 409 ppm (Teilchen pro Millionen Luftteilchen). Dies ist ein erstaunlicher Anstieg, der so nicht erwartet wurde. Denn die Konzentration der so genannten Treibhausgase in der Atmosphäre bestimmt auch die mittlere Temperatur auf der Erde. Mit einer Zunahme der Treibhausgase steigt physikalischen Gesetzen zufolge auch die mittlere Temperatur auf unserem Planeten.
Wie der Wissenschaftler Ralph Keeling erklärte, ist die hohe Konzentration auch eine Folge des aktuell starken Verbrauchs fossiler Brennstoffe wie Erdgas, Öl und Kohle. Alleine im Jahr 2015 ist die Konzentration von CO2 im Mittel um 3,05 ppm gestiegen. Dies sind überraschend hohe Werte. Und somit ist der Anstieg der CO2-Konzentration in den letzten Jahren höher als in den letzten hunderttausend Jahren vor der Industrialisierung der Erde vor etwa 200 bis 250 Jahren. Es sind auch Werte, wie sie noch nie in den letzten achthunderttausend Jahren gemessen oder aus Eiskernanalysen rekonstruiert worden sind. Denn im Mittel liegen sie in den Eiszeiten bei 180 bis 220 ppm, in den Warmzeiten bei 230 bis 280 ppm. Und in einer solchen Warmzeit befinden wir uns aktuell.
Man bedenke, dass die CO2-Konzentration 1960 bei 315, im Jahr 2000 bei 360 und 2010 bei 380 ppm lag. Forscher können den derzeit starken Anstieg nur im Zusammenhang mit dem zu Ende gehenden El-Nino-Phänomen begründen. Denn in einem starken El-Nino Ereignis sind viele Gebiete von Trockenheit bedroht. So gab es zum Beispiel in Südostasien starke Wald- und Buschbrände. Aber auch der Raubbau an der Natur trägt zur Erhöhung der CO2-Konzentration bei. So werden alle 2 Sekunden laut Medienberichten Wälder in Größe eines Fußballfeldes abgeholzt, zum größten Teil illegal. Die fehlenden Wälder gehen als Senke für Kohlendioxid verloren.
Die Aussichten sind also eher betrübend. Mit der steigenden Temperatur kann die Atmosphäre physikalischen Gesetze zufolge auch mehr Wasserdampf aufnehmen. Wasserdampf hat noch ein größeres Treibhausgaspotenzial als CO2, der Rückkopplungseffekt verstärkt extreme Wetterphänomene. Somit müssen wir uns in der Zukunft auf stärkere Naturgewalten wie extreme Trockenheit, Gluthitze, Starkregen mit Überschwemmungen und heftige Stürme einstellen.