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Lawinengefahr in den Alpen

Nach den kräftigen Niederschlägen der letzten Tage sind in den Alpen große Neuschneemengen hinzugekommen. Dadurch steigt das Risiko eines Lawinenabganges! Zwischenzeitlich wurde die zweithöchste Gefahrenstufe ausgerufen.

In den vergangenen Tagen sorgten im Süden Deutschlands sowie in weiten Teilen von Österreich und der Schweiz dichte Wolkenfelder für heftige Regengüsse. In den Alpen schneite es dabei kräftig. In den höheren Lagen wuchs die Schneedecke gebietsweise über einen Meter. Solch große Neuschneemengen bringen eine erhöhte Lawinengefahr mit sich! Folglich wurde auf der Nordseite der Alpen zum ersten Mal in diesem Winter die zweithöchste Lawinengefahrstufe, Stufe 4, ausgerufen. Sie betraf die Allgäuer, Werdenfelser und Berchtesgadener Alpen oberhalb von 1800 Metern. In den Ammergauer und Chiemgauer Alpen sowie den Bayerischen Voralpen schätzte der Lawinenwarndienst Bayern die Gefahr als erheblich ein, dies entspricht der dritthöchsten Warnstufe. Auch in den österreichischen und schweizerischen Alpen wurde zwischenzeitlich die Lawinensituation mit großer Gefahr bewertet. Einige Lawinenabgänge wurden bereits gemeldet. Dabei wurden mehrere Menschen von den Schneemassen erfasst und verschüttet, sie konnten aber von der Bergrettung geborgen und in nahegelegene Krankhäuser gebracht werden. Aufgrund der großen Lawinengefahr saßen zahlreiche Menschen in Alpenhütten fest. Von der 2165 Meter hoch gelegenen Jamtalhütte in Tirol ließen sich 160 Skitourengänger auf eigenem Wunsch mit Helikoptern ausfliegen. Inzwischen beruhigt sich die Lawinensituation wieder. Dennoch ist weiterhin Vorsicht geboten. In den Hochlagen der Alpen gilt derzeit noch Warnstufe 3, unterhalb 1800 Metern wurde die Gefahr bereits als mäßig eingeordnet. Neue kräftige Niederschläge sind zunächst jedenfalls nicht zu erwarten und die Sonne kommt häufiger zum Vorschein, sodass sich der Neuschnee allmählich setzen kann.