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Martinisommer fällt aus

Der Martinisommer gehört wie die Eisheiligen oder die Schafskälte zu den Singularitäten und in diesem Jahr zu den Ausfallerscheinungen, denn mit dem Wechsel zu zweiten Novemberdekade kommt dieses Jahr keine Milderung, sondern Abkühlung in Gang.

Der Martinisommer tritt gewöhnlich um die Zeit des Heiligen Martin am 11. November auf. Der Name geht zurück auf einen ehemaligen Bischof im heutigen Frankreich, der am 8 November 397 verstarb und am 11. November 397 in Tours beigesetzt wurde. Martin von Tours lebte im Gegensatz zu dem weitaus größten Teil seiner Kollegen als Bischof asketisch und half den Armen.

Heutzutage ist Sankt Martin unter anderem auch der Schutzpatron der Reisenden und Armen. Seit dem Mittelalter ehrt man Sankt Martin mit einer ganzen Reihe von Brauchtümern. Dazu gehören das Martinsfeuer und die Laternenumzüge. Die Umzüge erinnern daran, dass einst Kinder und Bedürftige durch ihren Wohnort zogen und nach kleinen Gaben fragten.

Das Wetter spielt jedenfalls in diesem Jahr nicht mit. Von einer Reihe milder Tage mit Werten um die 15-Grad-Marke und einem letzten Aufbäumen und Blühen der Natur vor dem Winterschlaf kann keine Rede sein. Vielmehr weist der Temperaturtrend nach unten. Bis Montag sinken die Temperaturen landesweit unter die 10-Grad-Marke und die Schneefallgrenze sackt auf 600 bis 400 Meter ab. Immerhin lassen die Regenfälle, in den Bergen die Schneefälle, am Montag nach.

Eine Milderung ist lediglich zur Monatsmitte am 15. November in Sicht, eine Art verspäteter Martinisommer in stark verkürzter und abgeschwächter Version. Am Mittwoch und Donnerstag werden zumindest im Nordwesten, Westen und am Oberrhein wieder zweistellige Temperaturen angepeilt, die allerdings bei höchstens 13 Grad bereits zum Stehen kommen.

Ab Freitag ist es damit aber wieder vorbei. Abermals sind einstellige Werte Trumpf und die Schneefallgrenze sinkt am kommenden Wochenende voraussichtlich abermals bis 400 Meter, so das Team von wetter.net. Zumindest in den Mittelgebirgen und in den Alpen setzt der Winter weitere Akzente.