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Verheerende Hagelunwetter in Oberitalien

Während Deutschland immer weiter vom Höhentief mit kühler Luft und Regen beeinflusst wird, zeigt sich auf der Südseite der Alpen ein ganz anderes Bild: In schwüler Luft bilden sich seit Tagen riesige Gewittercluster mit Hagel.

Die Schäden in Oberitalien sind stellenweise enorm. Erst am Wochenende gingen hier wie auch in Österreich infolge der Gewitter intensive Regenfälle nieder, die kleine Bäche zu reißenden Strömen verwandelten sowie Schlammlawinen und Erdrutsche brachten. Seit einigen Tagen sind jetzt auch schwere Hagelunwetter im Norden Italiens unterwegs. Vor allem im Umfeld des Gardasees sowie in Südtirol wurde verheerender Hagel beobachtet. Dabei erreichte der Hagel Hühnerei-Größe und durchschlug Zelte, Autoscheiben und Metallbleche.

Doch wie kann so großer Hagel überhaupt entstehen? Hagel bildet sich in den unteren Schichten von Gewitterwolken, wenn unterkühltes Wasser an bestimmten Kristallisationskeimen zu Eis gefriert. In den Wolken gibt es große Temperaturgegensätze, was zu einer hohen Labilität führt. Dies wiederum verursacht starke Auf- und Abwinde. Lagert sich also unterkühltes Wasser an einen Kristallisationskeim an und gefriert zu Eis, wird es zunächst in der Wolke aufwärts transportiert. Rasch sinkt das Eiskorn wieder nach unten, wird wieder aufwärts geweht usw. Beim Absinken nehmen die Eiskörner weiteres Wasser auf (da es hier wärmer ist), welches beim Aufsteigen wieder gefriert. Dadurch werden die Eiskörner immer dicker und größer und erhalten ihr typisches Aussehen. Reichen die starken Winde nicht mehr aus, fällt das Eiskorn als Hagel zu Boden. Je größer also ein Hagelkorn ist, desto stärker sind in der Regel die Winde innerhalb der Gewitterwolke. Hagelkörner können eine Größe von mehreren Zentimetern erreichen.