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Warum häufen sich seit Mittwochabend die Unwetter?

Seit Mitte der vergangenen Woche häufen sich bei uns Unwetter, fast täglich werden Schäden durch Überschwemmungen, Hagel, Blitzeinschläge, Wolkenbrüche und Staus durch Aquaplaning gemeldet. Doch woran liegt das?Zu den Zutaten gehört vergleichsweise kühle Luft in höheren Luftschichten aufgrund tiefen Luftdrucks in der Höhe, wobei wenige Grad Unterschied genügen. Ihr gegenüber steht sehr feuchte und warme Luft in bodennahen Schichten. Die feuchte Luftschicht reicht bis in 5000 Meter Höhe und mehr, sie liefert Energie über reichlich Wasserdampf. Wenn man sie die Luft als Schwamm vorstellt, so ist dieser Schwamm mit Flüssigkeit vollgesogen. In der Troposphäre, der wetterwirksamen Schicht, ist dies in Form von zunächst unsichtbarem Wasserdampf der Fall. Muss die Luft aufsteigen, dann kühlt sie ab, und der Wasserdampf kondensiert in Form von beeindruckenden Wolkenbergen. Kühlere Luft darüber verschärft den Trend zum Aufsteigen dieser feuchtwarmen Luft enorm. Dadurch wachsen Gewittertürme bis in große Höhen von 12 Kilometern und mehr. Entsprechend groß ist ihr Wassergehalt.

Diese Wolken beherbergen unvorstellbare Mengen an sichtbar gewordenem Wasserdampf. Je dicker die Wolkenschicht, desto weniger Sonnenlicht kommt durch und desto dunkler erscheinen die Wolken folglich aus unserer Sicht. Die unheilvolle Mischung aus viel Feuchtigkeit und sehr labiler Luftschichtung mit kühler Luft über warmer Luft bahnt sich ihren Weg. Werden die Eiskörner zu schwer und die kalten Abwinde zu stark, dann ruft das massive Regengüsse und Gewitter hervor, mitunter auch Hagel.

Erschwerend kommt derzeit noch hinzu, dass wenig Bewegung in der Atmosphäre herrscht, ähnlich wie bereits einige Zeit lang im Juni. Dadurch bewegen sich entstehende Gewitterzellen nur wenig von der Stelle und laden ihre Fracht über einem eng begrenzten Areal ab. Unter dem Strich handelt es sich dabei oftmals um den langjährigen Durchschnittswert für einen halben oder ganzen Monat, der binnen ein bis zwei Stunden fällt.

Bis Monatsende ändert sich wenig an dieser tendenziell unwetterträchtigen Situation bei uns, wenngleich das Unwetterpotenzial zum Monatsende hin insgesamt etwas abnimmt, betont das Team von wetter.net.