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Was ist eine Inversion?

Das Winterhalbjahr ist auch die Zeit für ausgeprägte Inversionslagen. Doch was passiert dabei und warum treten diese überhaupt auf? Wetter.net geht für Sie dieser Frage nach und erklärt das Phänomen.Bei einer Inversion handelt es sich um eine Umkehr der üblichen Verhältnisse. Der Begriff bezieht sich in der Sprache der Meteorologen auf den Temperaturverlauf mit der Höhe. Sie bildet sich bei hohen Luftdruckverhältnissen, absinkender Luftbewegung und windarmen Lagen. Trockene und milde Luft in höheren Luftschichten schafft es dann größtenteils nicht mehr, bis in die untersten Luftschichten vorzudringen.

Üblicherweise nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe ab. Jeder, der hoch hinaus will, weiß, dass er sich dort warm anziehen muss. Auch im Hochsommer müssen beispielsweise auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze einstellige Temperaturen einkalkuliert werden. Dort bleibt wenig Spielraum für T-Shirt und kurze Hose, wenn man nicht Frostbeulen bekommen möchte.

Doch von Oktober bis in den Februar hinein wird diese Regel zuweilen auf den Kopf gestellt. Einerseits ermöglichen physikalische Grundgesetze ein Ausweichen warmer Luft in die Höhe und das Verweilen kalter Luft in Bodennähe, weil kalte Luft dichter und damit schwerer ist als wärmere Luft.

Der zweite Grund für umgekehrte Temperaturverhältnisse mit der Höhe ist in der rasch schwächer werdenden Sonnenkraft und in der verkürzten Sonnenscheindauer zu suchen. Bedingt durch einen flacheren Einstrahlungswinkel mit weniger ankommender Energie pro Quadratmeter ergibt sich im Umfeld immer kürzerer Tage und längerer Nächte eine negative Strahlungsbilanz. In den Nächten gibt der Boden mehr Energie ins Weltall ab, als er während der kurzen Tage und bei einem flachen Sonnenstand noch aufnehmen kann. Die Folge ist die Bildung von relativ kalter Luft in bodennahen Luftschichten. Dies geht oft mit Nebel und Hochnebel in den Tälern einher.

Tagsüber vermag die Sonne dann nicht die unterschiedlich temperierten Luftmassen zu vermischen, sie ist zu schwach. Oft schieben ihr zudem Hochnebel und Nebel einen Riegel vor.

Das beschriebene Phänomen wird uns zum Wochenbeginn vor allem im Süden und in Teilen der Mitte begegnen, so die Meteorologen von wetter.net. Immerhin wären im Süden unseres Landes vor wenigen Wochen noch Höchstwerte bis 28 Grad möglich gewesen. Nun müssen wir uns mit rund 10 Grad weniger begnügen, vom Föhn in Alpennähe abgesehen. Hoffen können wir aber auf Sonnenlücken im Nebel- und Hochnebelmeer. Oft bleibt es aber im Süden bei Höchstwerten unterhalb der 20-Grad-Marke oder um 15 Grad herum. Anders ist die Situation bei Föhn an den Alpen, dann sind Werte von 21 Grad, lokal auch darüber, möglich.

Nach einer kurzen Normalisierung der Temperaturverhältnisse mit der Höhe zur Wochenmitte legt sehr milde Luft aus südlichen und südwestlichen Gefilden abermals den Vorwärtsgang ein. Nebel und Hochnebel sind somit ab Donnerstag wieder verstärkt ein Thema für die Tallagen.