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Wie das Klima Hautkrankheiten beeinflusst

Das Klima spielt in Sachen Wohlbefinden und Gesundheit ein große Rolle: Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Sonneinstrahlung können sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken, die Gesundheit aber auch ungünstig beeinflussen.

Die Haut, als Kontaktorgan zur Um- und Außenwelt, ist den äußeren Bedingungen in besonderem Maße ausgesetzt. Diese Einflüsse können bei Menschen mit Hautkrankheiten zu einer Verbesserung oder auch zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Sonne und Salz - Klimatherapie am Meer Sonne und Salzwasser haben häufig einen positiven Effekt auf Hautkrankheiten. Menschen mit Schuppenflechte und Neurodermitis profitieren besonders von UV-Strahlen und Mineralien. Aber auch Menschen, die unter Akne, Ekzemen oder Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) leiden, erfahren häufig eine Linderung ihrer Symptome durch diese heilsame Kombination. Durch die hohe Salzkonzentration und das sonnige, trockene Wüstenklima in Jordanien können Badekuren am Toten Meer Hautsymptome wie Juckreiz oder Schuppenbildung in erstaunlichem Maße verbessern. Auch das Fehlen von Pollen und anderen Umweltfaktoren, die in Großstädten die Haut und das Immunsystem zusätzlich belasten, tragen zur Heilung bei. Kalte und sehr trockene Luft, wie beispielsweise im Winter, gelten dagegen als Risikofaktoren und können die Symptome von Schuppenflechte und anderen Hautkrankheiten verschlechtern. Phototherapie - der Natur nachempfunden Der Einfluss von Sonne und Salzwasser auf juckende Haut ist so beeindruckend, dass Kliniken versuchen, die klimatischen Bedingungen des Toten Meeres für die Behandlung von Menschen mit Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen nachzustellen. In bequemen Wannen baden die Patienten in Salzwasser und werden gleichzeitig mit speziellen UV-Lampen bestrahlt. Die UV-Strahlen scheinen einen regulierenden Effekt auf das körpereigene Immunsystem zu haben. Hautärzte nutzen seit vielen Jahren Bestrahlungen mit UV-A- oder UV-B-Strahlen zur Behandlung von Hautkrankheiten. Zum Teil wird die UV-Bestrahlung auch mit Wirkstoffen kombiniert, die die Haut während der Bestrahlung empfindlicher für die UV-Strahlen machen, um die Entzündungsprozesse in der Haut zu normalisieren (PUVA). Zu viel Sonne kann schädlich sein Wie bei allen Dingen ist auch bei Sonne und Salzwasser die Dosis entscheidend. Ein Zuviel an Sonne kann die Haut schädigen. Bei längeren Aufenthalten in der Sonne ist es sinnvoll, ein vor UVA- und UVB-Strahlen schützendes Präparat auf die Haut aufzutragen. Medikamente können die Sonnenempfindlichkeit der Haut stark erhöhen. Wer Medikamente einnehmen muss und nicht sicher ist, ob diese die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenstrahlen erhöhen, sollte seinen Arzt oder Apotheker um Rat fragen. Behandlungsoptionen ohne Sonne Neuere Therapieansätze versuchen, das Immunsystem durch Verabreichung von speziellen Eiweißstoffen (Biologika) zu regulieren. Wirkstoffe wie Secukinumab greifen in die Immunregulation ein und blockieren gezielt Immunbotenstoffe, die für die Entzündungsprozesse in der Haut verantwortlich sind. Für Menschen mit stark ausgeprägten Hauterkrankungen ist die Behandlung mit Biologika eine erfolgversprechende Behandlungsoption.