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Wie entstehen Höhentiefs?

Wie der Name sagt, handelt es sich bei einem Höhentief um ein Phänomen, das sich hauptsächlich in höheren Luftschichten oberhalb von 2000 bis 3000 Metern Höhe abspielt und bis zur Tropopause in 8500 bis 13000 Metern Höhe reicht.Ein Höhentief hat auch Einfluss auf das Wetter am Boden. Sind die Vorgänge sehr stark ausgeprägt und ist die Luft in dem Höhentief sehr kalt im Vergleich zur Umgebung mit Temperaturabweichungen von 10 Grad und mehr, dann stößt das Höhentief mitunter auch die Bildung eines Tiefs am Boden an, das dann in der Bodendruckkarte wiederzufinden ist.

Höhentiefs bestehen aus einem Gebiet vergleichsweise kalter Luft in den genannten höheren Luftschichten, wobei im Hochsommer schon wenige Grad ausreichen können. Diese kühlere Luft stammt in der Regel aus nördlichen Gefilden, hat aber eine weite Strecke nach Süden zurückgelegt. Dies geschieht in Form von so genannten Höhentrögen, die sich nach Süden ausdehnen.

Mit einem weiteren Entfernen von seinem Ursprungsgebiet läuft die kalte Luft aber immer mehr Gefahr, den Kontakt zu diesem zu verlieren, gerät sie doch in eine immer wärmere Umgebung. Schließlich trennt sich ein Gebiet kalter Luft von diesem so genannten Langwellentrog ab. Mit diesem so genannten Cut-off und beginnt das Höhentief ein Eigenleben als so genannter Kaltlufttropfen.

Als Höhentief lässt es nun Wolken mit heftigem Regen und Gewittern gegen den Uhrzeigersinn um sein Zentrum rotieren. Manchmal bilden sich innerhalb eines solchen Kaltluftgebietes mehrere kleine Zentren, was die Vorhersage noch weiter erschwert. Höhentiefs sind grundsätzlich sehr eigenwillig, ihre Zugbahn ist kaum genau vorauszuberechnen und damit auch nicht die korrespondierenden Drehzentren am Boden. Sie wandern nicht in einer Strömung mit, sondern generieren ihr eigenes Umfeld. Die grobe Zugrichtung wird jedoch von ausgedehnten Hochdruckgebieten bestimmt, an dessen Rand sie mehr oder weniger strömungsparallel mitziehen. Zuweilen eiern sie aber auch über einer Region hin und her, überqueren ein bestimmtes Gebiet also zweimal oder bleiben gar mehr oder weniger an Ort und Stelle über mehrere Tage hängen, betont das Team von wetter.net. Wie auch immer, kleine Änderungen der Zugbahn haben erhebliche Auswirkungen auf die räumliche Verteilung vorhergesagter Unwetter in Form von heftigem Dauerregen oder massiver Gewitter.

Charakteristisch für Höhentiefs ist das besonders enge Nebeneinander von Sonne und Gewittergüssen, die zudem besonders krass ausfallen und den gesamten Regen eines Monats innerhalb von 1 bis 3 Stunden liefern können. Deshalb sind diese Lagen nicht nur von Meteorologen gefürchtet.

Mit dem Monatswechsel deutet sich derzeit erst einmal Entspannung in dieser Hinsicht an. Bleibt zu hoffen, dass sich nun mal für längere Zeit stabile Verhältnisse einstellen und uns Unwetter erspart bleiben.