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Mit Hurrikanstärke auf die ostafrikanische Küste – Tropensturm Idai kommt

Mit Tropensturm Idai hat sich ein nicht ganz alltäglicher Zyklon gebildet, der von der Westküste Madagaskars nach Mosambik wandert. Die Spitzenböen sollen dabei sogar bis zu 230 km/h erreichen – das wäre Hurrikanstärke 4!

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass sich ein Tropensturm bis an die ostafrikanische Küste verirrt, ist aber natürlich nicht ausgeschlossen. Aktuell haben wir mit Tropensturm Idai mal wieder solch einen Fall. Dabei ist die bisherige Entwicklung und Zugbahn ziemlich interessant, denn das tropische Sturmtief ist nicht etwa über dem Indischen Ozean entstanden und dann in die Straßen von Mosambik gezogen, sondern hat sich über Mosambik selbst gebildet, ist dann kurzzeitig nach Malawi gewandert, um dann in Richtung Madagaskar zu ziehen. Dort hat der Tropensturm vor der Küste eine drastische Wendung eingelegt und zieht nun mit südwestlichen Kurs nach Mosambik zurück. Das warme Wasser bietet dabei einen idealen Nährboden für eine rasche Intensivierung des Tropensturms.

Aktuell werden Windgeschwindigkeiten zwischen 160 und 200 Kilometern pro Stunde erreicht, in den kommenden Stunden könnten Berechnungen zufolge die Spitzenböen bis zu 230 km/h erlangen. Das entspräche auf der Saffir-Simpson-Skala, die gewöhnlicherweise der Hurrikanbestimmung zugrunde gelegt wird, Stärke 4, also der zweithöchsten Kategorie.

Solch eine Intensivierung hat in der Straßen von Mosambik bis zu 7 Meter hohe Wellen zur Folge, die auch die Küsten erreichen können. Mit Erreichen der Küste voraussichtlich am Freitag, wobei das Hauptaugenmerk auf den Gebieten zwischen den Städten Beira und Quelimane liegt, wird sich Tropensturm Idai zwar deutlich abschwächen, doch es werden massiver Überschwemmungen durch starke Regenfälle erwartet. Erst 2015 kam es durch heftige Regenfälle zu verheerenden Überschwemmungen. Unvergessen ist auch die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2000, die durch die Zyklone Connie und Eline ausgelöst wurde und mindestens 800 Menschen tötete sowie 44.000 Menschen obdachlos machte. Es bleibt zu hoffen, dass sich mit Zyklon Idai solch eine Tragödie nicht wiederholt.