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Stationäre Gewitter verhageln das Pfingstwochenende.

​Weiterer monsunartiger Starkregen und Sturzfluten befütchtet

Der Südwesten Deutschlands kämpft mit Hochwasser, Überflutungen, Sturzfluten und Starkregen. Katastrophenalarm und Großschadenslage wurden bereits gestern in Orten des Saarlands ausgerufen. Stellenweise sind bis jetzt mehr als 135 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden gefallen. Flüsse und Bäche können diese Mengen nicht aufnehmen. Die Infrastruktur, insbesondere die Kanalisation, ist für diese Wassermassen nicht ausgelegt. Es bildeten sich in vielen Landesteilen Wasserstraßen, und es kam zu Überflutungen und Überschwemmungen.Durch den großflächigen Starkregen können Jahrhunderthochwasser-Ereignisse in Südhessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland eintreten. 


Deshalb hier ein kurzer Überblick über die Situation an den Flüssen im betroffenen Südwesten Deutschlands:

Im Saar-Einzugsgebiet sind in den vergangenen 12 Stunden großflächig bis zu 120 l/qm Regen gefallen, deutlich mehr als vorhergesagt. Das führt zu einem sehr steilen und sehr starken Anstieg der Wasserstände im gesamten Saar-Einzugsgebiet. Am Pegel Fremersdorf wird ein Wasserstand zwischen 700 und 800 cm vorhergesagt, was einem 20- bis 100-jährlichen Hochwasser entspricht. 

Aufgrund der dynamischen Wetterlage bestehen noch größere Unsicherheiten bezüglich der genauen Höchststände.

Das Hochwassermeldezentrum Mosel rechnet mit einem Höchststand der Mosel am Pegel Trier von 9,40 Metern am frühen Nachmittag.Vereinzelte Meldestufenüberschreitungen und lokale Überschwemmungen sind im Bereich der intensiven Niederschläge insbesondere in Südhessen nicht ausgeschlossen. 

Am hessischen Neckarabschnitt wird im Laufe des Tages mit einer Überschreitung der Meldestufe 1 gerechnet.

Am Rhein werden für die Pegel Maxau und Koblenz aktuell Anstiege in den Bereich der Meldehöhen von 700 cm (Maxau) und 500 cm (Koblenz) vorhergesagt.


Hier regnet es am Wochenende weiter:

Das Samstagswetter

Das Tiefdruckgebiet Katinka scheitert bei dem Versuch, das Hochdruckgebiet Uwe zu unterwandern. Dabei bleibt es mehr oder weniger stationär. So hält sich das Frontensystem bzw. das dazugehörige Regenband über Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen bis nach Thüringen und über Teile Sachsens. Die Intensität des Regens lässt zunächst nach. Aufgeheiterte Phasen sind Richtung Mittagsstunden möglich. Doch begünstigen gerade diese sonnigen Abschnitte die Bildung neuer Schauer. Im Süden ist es oft trocken, und die Sonne kann sich vermehrt zeigen. Die Gewitterwahrscheinlichkeit nimmt bis zum Abend hin zu. Vor allem in den Regionen des Schwarzwaldes, der Schwäbischen Alb und im Allgäu können diese Gewitter mit einhergehendem Starkregen, Sturmböen und Hagel teils heftig ausfallen.

Unter dem Einfluss des hohen Luftdrucks liegt weiterhin der Norden des Landes. Der Zustrom an Luft ist dank kontinentaler Herkunft trocken, und die Sonne kann sich mit 15 Stunden Scheindauer vor allem in Schleswig-Holstein behaupten. 

Unter den Wolken macht das Thermometer bei den Höchstwerten unterhalb der 20-Grad-Marke halt. Mit Sonnenunterstützung kann sich die Luft entlang der Küsten auf bis zu 24 Grad erwärmen.

In der Nacht zum Sonntag ist es vielfach trocken. Doch besteht weiterhin die Gefahr von lokal auftretenden Gewittern, die zum Teil sehr kräftig ausfallen können. Die Tiefstwerte der Nacht liegen zwischen 14 und 6 Grad.


Das Sonntagswetter

Die Großwetterlage für den Sonntag hat sich insofern verändert, als dass sich das Zentrum des wetterbestimmenden, minimal abgeschwächten Tiefdruckgebietes erfolgreich nach Norden verlagert hat. In der Höhe sind die Luftmassen noch frisch. Die Luftmassen, die das Tief in den Norden pumpt, sind nicht nur feucht, sondern vor allem auch warm. Kommt es bei Wolkenlücken zu Sonnenschein, wird sich überregional Gewitterenergie aufbauen. 

Aufgrund der schwachen Höhenströmung im Nordwesten fällt die Wahrscheinlichkeit von gewittrigen Starkregenereignissen von Nordrhein-Westfalen bis nach Mecklenburg-Vorpommern am höchsten aus. Am Tag werden Höchsttemperaturen von 17 bis 24 Grad erreicht. In der Nacht zum Montag fällt die Bewölkung wechselhaft aus, und selten kommt es zu schauerartigem Regen. Die Tiefstwerte in der Früh liegen zwischen 13 und 5 Grad.