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Aktive Wirbelstürme - eine Reise über den Globus

Kong-Rey, Leslie, Sergio und Walaka – das Potpourri der derzeit weltweit aktiven Wirbelstürme ist groß. Sie alle verbindet der Fakt, dass sie enorme Regenmengen bei orkanartigem Wind abladen. Doch welche Spezialität hat jeder einzelne Wirbelsturm?

Der momentan heftigste Wirbelsturm ist Kong-Rey, ein ehemaliger Supertaifun (Kategorie 5), der sich über die Philippinensee, die Okinawa-Inseln und das Ostchinesische Meer nun in Richtung Südkorea aufgemacht hat. Auch der Südwesten Japans wird durch den großen Wolkenwirbel von Sturmböen und intensivem Regen erfasst, ebenso die chinesische Küste um Shanghai. Die größten Niederschläge, die in den vergangenen 12 Stunden gemessen wurden, gingen auf der Nordostflanke von Kong-Rey und damit im südlichen Südkorea nieder: Cheju meldet 162 Liter Regen pro Quadratmeter, Sogwipo 103 Liter, Mokpo und Jindo je 57 Liter. Innerhalb von 24 Stunden gab es auf den zu Japan gehörenden Okinawa-Inseln bis zu 80 Liter Regen.

Ein Sprung über den Pazifik bringt uns zu Tropensturm Walaka, ein ehemaliger Hurrikan, der nordwestlich an Hawaii vorbeigezogen ist und nun einen Nordost-Kurs eingeschlagen hat. Er wird am Sonntag vor der Küste Alaskas als normaler Sturm erwartet, gilt aber aufgrund seiner Zugbahn insgesamt als besonderer Wirbelsturm. Tropensturm Walaka ist der wohl ungefährlichste Sturm aller oben genannten vier aktiven Wirbelstürme, denn er ist auf dem offenen Meer unterwegs.

Noch etwas weiter nach Osten und wir gelangen zu Kategorie-3-Hurrikan Sergio, der Spitzenböen bis knapp 200 km/h erreicht. Er dreht sich momentan weit vor der mexikanischen Küste regelrecht im Kreis, wird aber zu Beginn der neuen Woche eine nordöstliche Zugrichtung einschlagen und könnte dann – wie schon sein Vorgänger Hurrikan Rosa (Kategorie 4) zu Monatsbeginn – über das mexikanische Baja California in Richtung der Südwest-US-amerikanischen Wüsten ziehen und dort einiges an Regen bringen.

Zu guter Letzt machen wir einen weiteren Sprung über Mittelamerika nach Nordosten und landen auf dem Atlantik bei Tropensturm Leslie. Der ehemalige Hurrikan galt als der große Garant für einen „endless Indian summer" in Mitteleuropa, doch mittlerweile hat sich die großräumige Wetterlage schon wieder geändert und Leslie wird in der kommenden Woche über dem Atlantik eine Südost-Kehrtwende machen, d.h. in Richtung Afrika drehen. Möglicherweise kehrt Leslie damit fast an einen seinen ursprünglichen Entstehungsort zurück. Für uns in Mitteleuropa wird Tropensturm Leslie somit keine Bedeutung haben – den goldenen Oktober gibt es nun auch ohne Leslie, dafür mit Hoch Viktor.