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Alarmstufe rot – Tauwetter, Hochwasser, Sturm, Extremschneefall und Lawinen

Seit Tagen ist die Situation im gesamten Alpenraum durch die starken Schneefälle mehr als angespannt. Mit dem Lawinenunglück am gestrigen Samstag und weiteren Extremschneefällen bis Dienstagnacht hat die Lage nun ein katastrophales Ausmaß erreicht.

Während viele Menschen im Flachland nach wie vor wenigstens auf etwas Schnee hoffen, können die meisten Bewohner der Alpenregion mittlerweile getrost darauf verzichten, denn die extremen Schneemassen sind zu einer wahren Belastung geworden. Die Zahl der mit dem Schnee verbundenen Probleme ist enorm:

  • Die Schneehöhen haben teilweise neue Januar-Rekordstände erreicht, d.h. es lag noch nie so viel Schnee wie in diesen ersten 13 Januartagen.
  • Seit Samstagabend haben neue Starkschneefälle in den Alpen eingesetzt. Durch eine nördliche Anströmung wird bis Dienstagnacht fast ununterbrochen weiter feuchte Luft und damit Schnee gegen die Alpen gedrückt.
  • Bis Dienstagnacht werden im Stau der Alpen nochmals zwischen 1 und 1,5 Meter Neuschnee erwartet.
  • Die Lawinengefahr ist im Laufe des heutigen Tages bereits auf Warnstufe 4 gestiegen, morgen wird verbreitet von Vorarlberg über das Allgäu, Tirol, Bayerische Alpen und Salzburg bis in die Steiermark mit der höchsten Lawinenwarnstufe 5 gerechnet.
  • Starker bis stürmischer Wind sorgt auf den Bergen für Schneeverwehungen und -verfrachtungen. Dadurch türmt sich der Schnee teilweise noch höher auf, kann örtlich Höhen bis 6 Meter erreichen. Schneeverfrachtungen können wiederum spontane Lawinen auslösen.
  • Viele Straßen in den Alpen sind seit Tagen gesperrt, weitere kommen bis einschließlich morgen hinzu.
  • Durch eine vorübergehende Milderung ist die Schneefallgrenze heute auf 1000 bis 1200 Meter gestiegen, d.h. in den Alpentälern und im Alpentälern, aber auch im Schwarzwald, im Bayerischen Wald und im Erzgebirge herrscht in Verbindung mit Dauerregen massives Tauwetter, sodass die Pegel der kleineren Flüsse deutlich ansteigen.
  • Fällt der Regen auf die ohnehin schwere Schneedecke, wird die Auflast noch größer, denn der Schnee wirkt wie ein großer Schwamm. Es besteht daher größte Gefahr auf den Dächern – es kann zu Einstürzen kommen, wenn die Schneelast nicht rechtzeitig beseitigt wird.
  • Auch wenn Bundeswehr/Bundesheer, TWH, Feuerwehr, Polizei und Freiwillige im Dauereinsatz sind, reicht die Kapazität nicht aus, um alle als gefährdet gemeldeten Dächer zu räumen. Wer die Möglichkeit hat, sollte daher selbst tätig werden – allerdings nur unter größter Vorsicht.