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Der Weg zum Tropfen

Bei den sich ablösenden Regenfronten der vergangenen Tage fallen sie milliardenfach um uns herum. Regentropfen. Doch wie entsteht so ein Regentropfen eigentlich?

Wie man vielleicht vermuten kann, hat das etwas mit Wolken zu tun. Denn um Regentropfen zu bekommen muss sich erst einmal eine Wolke bilden. Dazu braucht man eine Gegend in der Atmosphäre, in der viel Wasserdampf vorhanden ist. Die Luft, in der sich der Wasserdampf befindet kann, abhängig von der Temperatur und andere Einflüssen, nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf aufnehmen. Hat sie mehr Wasserdampf in sich bezeichnet man sie als „übersättigt". Das heißt aber nicht, dass sich direkt Tropfen bilden, damit die Luft wieder untersättigt ist. Denn damit sich ein Tropfen aus purer Luft mit Wasserdampf bildet, also diese neue Phase des Wassers quasi aus dem Nichts entsteht, bräuchte man sehr hohe Übersättigungen von bis zu 400%. Das hat man auf der Erde eigentlich nie aber braucht man zum Glück auch gar nicht, denn in der Luft befinden sich sehr viele kleine Partikel, wie Pollen, Seesalz oder Staub, an denen das Wasser viel einfacher kondensieren kann. Dazu reicht es dann bereits aus, wen die Luft nur gesättigt ist. Wenn sich diese Tropfen bilden, entsteht eine Wolke.

Doch bis zum Regentropfen ist es noch ein weiter Weg, denn die Tropfen müssen noch stark wachsen, bis sie zu Regentropfen werden. Das tun sie einerseits dadurch, dass weiterhin Wasserdampf an ihnen auskondensiert und andererseits dadurch, dass sie mit anderen Tropfen zusammenstoßen und dabei aus 2 kleinen Tropfen ein größerer wird. Hinzu kommen Effekte wie Turbulenzen innerhalb der Wolke und das Einmischen von untersättigter Luft von außerhalb der Wolke, die das Zusammenstoßen von Tropfen noch wahrscheinlicher und effektiver machen. Wenn die Wolkentropfen dann eine bestimmte Größe und Gewicht erreicht haben, werden sie zu schwer um von den Aufwinden innerhalb der Wolke noch getragen zu werden und fallen als Regentropfen zu Boden.

Auf dem Weg von der Wolke zum Boden verdampfen sie sogar wieder zu einem kleinen Teil, weil sie durch relativ trockene Luft fallen. Der dabei entstehende Wasserdampf kann dann neue Wolkentröpfchen bilden und der Prozess beginnt von vorne.