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Die Halbzeitbilanz vom Mai

Der Mai blieb der Linie treu, die schon der April vorgegebenen hat: Wechselhafte Wetterlagen aus Nordwest brachten uns fast durchgängig kühle, unterdurchschnittliche Temperaturen, und immer wieder Regenschauer und kurze Gewitter. Immerhin: am zweiten Wochenende konnte sich, zumindest für einen Tag, überall der Hochsommer durchsetzen. Kurz darauf folgte wieder ein Rückschlag, und der Trend verrät: Bis Ende des Monats ist wohl keine relevante Erwärmung in Sicht.

Die aktuelle Monatsabweichung zur alten Referenzperiode 1961-1990 beträgt im Schnitt minus 0,9 Grad, die größte Abweichung gibt es im Südwesten mit bis zu 2,5 Grad. Im Vergleich zu den deutlich zu warmen Mainmonaten mancher letzten Jahre ist die Abweichung noch deutlich höher. Regen kam häufig in Form von Schauern, insgesamt gibt es bundesweit große Abweichungen. So sind im Osten, im Bayerischen Wald und in Schleswig-Holstein allein in den ersten 15 Tagen des Monats schon 100 bis 180% der durchschnittlichen Regenmenge für den gesamten (!) Mai gefallen, es war als deutlich zu nass. Besonders im dürregeplagten Osten ist das eine positive Entwicklung. Aber nicht überall im Osten war es so nass, einige Regionen bekamen dort auch deutlich weniger Wasser ab. Auch in Rheinland-Pfalz, in Hessen und direkt am Alpenrand ging es bisher trockener zu. Die Sonne hat sich dieses Jahr sehr zurückgehalten, überall schien sie unterdurchschnittlich, in Schleswig-Holstein wurden zum Teil nur 16% erreicht bei bisher 35 Stunden. Etwas besser sah es in Rheinhessen, Brandenburg und im Alpenvorland aus mit 80 bis 90 Stunden.

Frost wurde verbreitet in der Südhälfte und im Westen gemessen, Bodenfrost gab es sogar an vielen Tagen. Trotz kühler und feuchter Wetterlagen wurde die Hitzemarke von 30 Grad schon überschritten: Am Oberrhein, in Brandenburg und Berlin sowie in München gab es schon einen Hitzetag, bemerkenswert dabei: im Westen war dieser Tag auch der einzige Sommertag bisher, also ein Tag wo mindestens 25 Grad gemessen werden. In Niederbayern und im Osten gab es bis zu 3 Sommertage. Die höchste Temperatur wurde dabei in Waghäusel bei Mannheim mit 31,3° C gemessen.

Im Trend geht es mit der wechselhaften und feuchten Wetterlage weiter, und es ist davon auszugehen, dass de Monat mit einer negativen Sonnenschein- und Temperaturabweichung zu Ende geht. Immerhin: Durch die nassen Wetterlagen sollte die Regenbilanz positiv sein, im Blick auf die letzten Jahre im Sommerhalbjahr eine Seltenheit.