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Milder Winter lässt Hasel blühen

Obwohl das neue Jahr noch sehr jung ist und wir uns eigentlich mitten im Winter befinden fangen bereits die ersten Pflanzen an, zu blühen. Vor allem die Hasel, allseits durch ihre Nüsse bekannt, ist bereits am Blühen und lässt zur allgemeinen Verwunderung und zum Ärger der Allergiker ihre Pollen fliegen.

Die Hasel ist auch normalerweise ein eher früh blühender Baum, welcher im Februar und März blüht, ein Blütestart im frühen Januar ist aber dennoch eine Besonderheit. Der Grund für den verfrühten Pollenflug ist aller Wahrscheinlichkeit nach der bisher sehr mild ausfallende Winter. Dieser ist zwar gut, um die Heizkosten niedrig zu halten, führt jedoch auch in der Tier- und Pflanzenwelt zu Veränderungen. An diesen Veränderungen der Natur, wie beispielsweise der Blüte verschiedener Pflanzen, wann bestimmte Früchte reif werden und die Blattverfärbung oder der Vogelzug im Herbst kann man die Jahreszeiten festlegen. Man spricht dann von sogenannten „phänologischen" Jahreszeiten. An diesen kann man gut überprüfen, wie sich die Natur an den Klimawandel anpasst. Der generelle Trend ist dabei, dass die Winter kürzer und generell wärmer werden, wodurch es für die Pflanzen möglich ist, ihre Blätter länger zu behalten und früher zu blühen. Darauf stellen sich auch die Tiere ein. Diese finden länger Nahrung und müssen erst später in den Winterschlaf gehen oder nach Süden aufbrechen.

Im Jahreslauf der phänologischen Jahreszeiten läutet die Haselblüte, um wieder auf die Hasel zurückzukommen, den Vorfrühling ein. Vergleicht man den Zeitpunkt der Haselblüte über mehrere Jahre, so zeigt sich, dass diese seit den 1950er Jahren im Schnitt um beinahe einen Monat nach vorne gewandert ist. Die Natur passt sich also zu einem gewissen Grad an die sich verändernden Klimabedingungen an.