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Ein seltener Anblick: Das Elmsfeuer

Normale Gewitterblitze kennt jedes Kind, doch wussten Sie, dass es in der Natur und in der Atmosphäre noch auf ganz andere Arten und in den verschiedensten Farben blitzen kann? Über die Kugelblitze sind wir ja mittlerweile quasi schon perfekt informiert. Doch es gibt überraschender Weise noch dutzende weitere Blitzarten mit teilweise sehr abenteuerlichen Namen, wie „roter Kobold" oder „gigantischer Jet". Häufig entstehen diese Blitze in sehr großen Höhen der Atmosphäre, doch ein Phänomen, welches man auch bei uns am Boden beobachten kann ist das sogenannte Elmsfeuer.

Dieses entsteht, wenn in der Nähe von starken Gewittern die Luft sehr geladen ist. An hohen und spitzen Gegenständen, wie zum Beispiel Kirchtürmen, Antennen, Hochspannungsmasten und Gipfelkreuzen im Gebirge kommt es dann zu einer Entladung der Atmosphäre in den Boden und blau glühende, zischende Flammen entstehen. Am häufigsten tritt das Elmsfeuer an Schiffsmasten auf, wobei die Matrosen dies meist als gutes Omen deuteten, da es sie vor einem unmittelbar drohenden Blitzeinschlag warnte. Auch an Flugzeugen und sogar an den Hörnern von Tieren wurden die blau glimmenden elektrischen Flammen schon gesichtet.

Physikalisch gesehen ist das Elmsfeuer jedoch gar kein echtes Feuer, sondern vielmehr eine Form von Plasma. Also ein elektrisch leitendes Gas. Dieses entsteht, da das elektrische Feld ist an der Spitze des Gegenstandes, wegen der starken Krümmung der Oberfläche an diesem Punkt, so stark ist, dass es die Luft an dieser Stelle ionisiert. Diese wird dadurch leitend. (Nichts Anderes passiert tatsächlich auch bei den normalen Gewitterblitzen. Der Bereich, in dem diese beginnen, hell zu leuchten ist ein sehr dünner und langer Kanal aus ionisierter und daher Strom leitender Luft)

Die Chancen, das Elmsfeuer einmal selbst in der freien Natur zu sehen sind allerdings, genauso wie beim Kugelblitz, leider eher gering, da es nur selten auftritt.