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Ein Sturm bringt noch keinen Herbst

Hurrikan CHRIS und seine Auswirkungen auf das Wetter in Mitteleuropa. Wie eine Schwalbe noch keinen Frühling bringt, sind Stürme im Hochsommer keine Garanten für einen Wetterwechsel. Dennoch kann die dominierende Strömung durch Ex-Tropenstürme, die über den Atlantik ziehen und vor der europäischen Küste kreisen, durchaus kippen.

Aktuell hat sich vor der amerikanischen Ostküste ein Hurrikan CHRIS gebildet, der im weiteren Verlauf bis zum Beginn der kommenden Woche über den Atlantik ziehen wird und sich dann in das Gefüge zwischen Azorenhoch und Islandtief einreiht. Trotzdem ist noch nicht bekannt, welche Zugbahn das System nehmen wird. 

So wäre der mitteleuropäische Sommer durchaus bedroht. Insbesondere dann, wenn CHRIS einen eher nördlichen Kurs Richtung Skandinavien nimmt. Dann käme das Azorenhoch ins straucheln und auf der Rückseite des Ex-Tropensturms käme rasch kalte Luft polaren Ursprungs auf uns zu und würde so den Sommer tatsächlich mit viel Getöse aus Mitteleuropa und demnach auch aus Deutschland vertreiben. 

Anders herum könnte CHRIS aber auch das derzeitige Sommerwetter weiter stützen. Dann würde sich, wie von einigen Modellen derzeit berechnet, CHRIS in das Wechselspiel zwischen Azorenhoch- und Islandtiefableger einreihen und so für ein eher stabileres Hochsommerwetter bei uns in Mitteleuropa sorgen. Dann würde bspw. Deutschland auf der sogenannten Vorderseite des Sturms liegen, und so mit südwestlichen Strömungen in den Einflussbereich warmer Mittelmeerluft geraten. So stehen die Chancen auf eine Weiterführung des Hochsommers in Deutschland gar nicht mal so schlecht, wobei die Temperaturen erneut auf Hochtouren fahren werden. 

Was das jedoch für die Dürre und somit für die hiesige Vegetation bedeutet, lässt sich nur schwer erfassen.