wetter.net

Eines der gewitterreichsten Orte der Welt - der Maracaibo-See

Der Maracaibo-See liegt im Nordwesten Venezuelas und ist eines der gewitterträchtigsten Orte der Welt. Wer hier unterwegs ist, sollte sich auf schlaflose Nächte einstellen.

Während bei uns manche Leute das Gefühl haben, dass es schon recht häufig gewittert, sollte den Maracaibo-See meiden. Der See ist in etwa 25-mal so groß wie der Bodensee und pro Jahr treten im Durchschnitt 140 bis 160 ortsfeste Gewitter auf. Vorzugsweise treten diese sogenannten Catatumbo-Gewitter nachts auf. Der Name kommt aufgrund des Mündungsgebietes des Rio Catatumbo in den Maracaibo-See zustande. Dort treten mit großer Häufigkeit sehr blitzreiche Gewitter über demselben Gebiet auf.

Das Blitzspektakel ist enorm, denn pro Stunde schießen bis zu 200 Blitze Richtung Boden, gen Himmel oder auch seitlich orientiert aus dem Gewitter. Mit durchschnittlich über 180 Blitzen pro Quadratkilometer im Jahr schafft es kein anderer Ort der Welt auf solch hohe Blitzraten zu kommen.

Zum Vergleich: Bei uns in Deutschland liegen die durchschnittlichen Blitzraten bei rund 1 bis 4 Blitzen pro Quadratkilometer pro Jahr. Nur selten und ganz lokal ist es mehr. Im Norden kommt oft noch nicht einmal ein Blitz pro Quadratkilometer im Jahr zu Boden.

Doch warum gibt es ausgerechnet hier so viele Gewitter?

Der See liegt umschlossen von Gebirgen. Dies hindert die Gewitter daran sich schnell fortzubewegen. Das tropische Klima mit Temperaturen von über 30 Grad und die sehr hohe Luftfeuchte begünstigen die Wolkenbildung. Tropische Winde aus der Karibik haben einen verstärkenden Einfluss auf die Entwicklung dieser Gewitter. Insbesondere zum Sonnenuntergang, wenn das Temperaturmaximum erreicht wurde, entstehen diese blitzaktiven Gewitter, die sich fast die ganze Nacht halten können.