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Extremes Hagelunwetter über Neapel

Es ist immer eine Frage der Zeit, bis extreme Unwetter auch dicht bevölkerte Regionen treffen, doch diesmal schlug die Natur besonders heftig zu. Am gestrigen Samstag hat es Neapel erwischt. Riesige Hagelsteine schlugen in der Stadt ein.Am gestrigen Samstag verdunkelte sich der Himmel über den mittleren und südlichen Teilen Italiens bedrohlich. Ein riesiger Gewittercluster war schon am Vormittag entstanden, er markierte die Grenze zwischen heißer Saharaluft im Süden und kühler Meeresluft im Norden der Region. Auch in der Höhe stießen über der Mitte und dem Süden Italiens kühle und heiße Luft zusammen. Das bewirkte Luftdruckfall und die Entstehung eines markanten Gewittertiefs mit heftigen Unwettern.

Bei dem Unwetter haben in der Region von Neapel laut Augenzeugenberichten und Fotos lokal Hagelsteine bis zu einem Durchmesser von sage und schreibe 11,5 Zentimetern und mehr als 260 Gramm Gewicht eingeschlagen. Zahllose Autos wurden demoliert, Dächer und Fenster zerschlagen. Über die Anzahl von Verletzten liegen keine Meldungen vor.

Aber nicht nur Neapel wurde von Unwettern heimgesucht. Im norditalienischen Piemont und in der südfranzösischen Provence sowie auf der Mittelmeerinsel Elba hinterließen Gewitter- und Hagelstürme sowie sintflutartige Regenfälle ebenfalls eine Spur der Verwüstung. Campingplätze wurden überschwemmt, aus harmlosen kleinen Bächen wurden binnen kürzester Zeit reißende Flüsse, Straßen wurden durch Wasser und Schlamm unpassierbar. Mindestens zwei Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Sogar der Flughafen der Hauptstadt Rom musste vorübergehend wegen enormer Regenmassen seinen Betrieb einstellen.

Im norditalienischen Piemont wurde binnen weniger als einer Stunde laut Medienberichten auf einer Fläche von rund 400 Hektar die Weinernte durch ein Hagelunwetter weitgehend vernichtet.

Inzwischen sind die Unwetter nach Nordosten abgezogen und haben sich abgeschwächt. Neue Unwetter drohen am Sonntag in Küstennähe Nordtunesiens und zwischen Westrussland und der Ostukraine. In der zweiten Tageshälfte des Montags besteht an der spanischen Mittelmeerküste lokal Unwettergefahr. Insgesamt aber beruhigt sich die Lage in Europa nun aber, nachdem die heiße Saharaluft auch aus dem nördlichen und zentralen Mittelmeerraum weitgehend vertrieben ist, betont das Team von wetter.net.