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Flammenhölle Australien

Nach wie vor sind zahllose Buschbrände in Australien an vielen Orten außer Kontrolle. Mehr als 100 Flammenherde zählt das Inferno, das sich durch zehntausende von Hektar Gras- und Buschland frisst und auch vor Siedlungen nicht halt macht.

Ein Bild des Schreckens bietet sich dem Beobachter im Osten Australiens, mehr als 100 Brandherde gibt es, viele davon sind außer Kontrolle. Betroffen ist hauptsächlich der Bundesstaat New South Wales. Neben 7000 Berufsfeuerwehrleuten sind auch tausende Freiwillige bei den Feuerwehren im Einsatz, besonders auf dem Land. Im fünften Kontinent hat der Freiwilligendienst noch traditionell einen hohen Stellenwert. Doch seit September gab es kaum noch Verschnaufpausen, viele Freiwillige sind seit Wochen im Einsatz. Die Einsatzorte können viele hundert Kilometer voneinander entfernt sein. Oftmals müssen derzeit Freiwillige wegen der prekären Lage mehr und längere Schichten ableisten als eigentlich vorgeschrieben, Erschöpfung und Übermüdung sind die Folge.

Bislang sind mehrere hundert Gebäude abgebrannt, sechs Menschen kamen ums Leben, die Zahl der Verletzten ist nicht bekannt. Und diesmal bleiben auch die Großstädte wie Sydney nicht verschont, so das Team von wetter.net. Beißender Rauch hängt über der Millionenmetropole, auch den Stadtmenschen kann nun nicht mehr entgehen, was im Hinterland vor sich geht. Besonders alte und kranke Menschen leiden unter der Rauchbelastung erheblich.

Nicht nur die Menschen sind in die Defensive geraten, sondern auch viele Tiere verlieren zumindest ihren Lebensraum, wenn nicht gar ihr Leben. Vor allem Koala-Bären werden Opfer der Flammen. Manche schleppen sich noch einige Zeit schwer verletzt weiter, doch für sie kommt oft die Hilfe durch Tierschützer und freiwillige Helfer zu spät. Andere werden notversorgt, mit Glück überleben einige von ihnen und kommen wieder zu Kräften. Bis zu 2000 Koalas sollen bisher ein Opfer der Flammen geworden sein.

Starke Winde und Temperaturen um oder nahe 40 Grad kommen hinzu, Besserung ist vonseiten des Wetters nicht in Sicht. Der Vormonat war in Australien der trockenste November seit Beginn der Aufzeichnungen. Und da ist es nun völlig unerheblich darüber zu diskutieren, welchen Anteil der Mensch daran hat.

Faktisch verlängert sich in Australien die Saison von Wald-, Gras- und Buschbränden in den letzten Jahren massiv, die Feuer werden immer zahlreicher und größer. Das wiederum ist der Austrocknung der Vegetationsflächen durch steigende Temperaturen und dadurch wachsende Verdunstung sowie der seit Jahren anhaltenden Dürre geschuldet – ähnlich wie in einigen Landstrichen Kaliforniens.