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Frühsommerwetter begünstigt Pollenexplosion – wo jetzt besonders viele Pollen unterwegs sind

Trotz der aktuellen Lage und den bestehenden Ausgeh-Beschränkungen leiden Allergiker dieser Tage wieder besonders unter dem Pollenflug. Denn: die Vegetation blüht unter der frühsommerlichen Witterung förmlich auf. Wir sagen Ihnen, welche Pollenarten derzeit besonders stark und häufig unterwegs sind.

Nachdem der Pollenflug mit den Haselpollen in diesem Jahr aufgrund des äußerst milden Winters schon sehr zeitig gestartet ist, müssen Allergiker nun weiter leiden. Das sonnige Hochdruckwetter und die frühsommerliche Wärme sorgen nämlich dafür, dass die Pflanzen rasch ergrünen und Blüten bilden. Voraussetzung für eine weitreichende Verbreitung von Pollen sind außerdem eine trockene Witterung sowie ein leichter bis mäßiger Wind. Pro Pflanze werden somit Millionen von Pollen freigesetzt, die unterschiedlich stark allergen wirken können. Das betrifft derzeit vor allem Baumpollen.

Während der Flug von Hasel- und Erlenpollen jahreszeitlich bedingt mittlerweile fast gänzlich zum Erliegen gekommen ist, sind es jetzt vor allem die Pollen von Pappel, Weide, Esche, Birke, Ulme, Hainbuche, Buche und Eiche, die für Niesen, Augenjucken, Schnupfen und bisweilen asthmatische Beschwerden sorgen.

Am stärksten ist der Flug aktuell von Birkenpollen – sie sind zugleich auch hochgradig allergen, d.h. selbst Menschen, die sonst kaum oder gar nicht zu Allergien neigen, reagieren unter Umständen bei Birkenpollen allergisch. Fast das gesamte Land verzeichnet derzeit einen starken Birkenpollenflug, lediglich die Mittelgebirgsregionen und sowie die Gebiete an Nord- und Ostsee weisen einen etwas geringeren Flug dieser Pollenart auf.

Weiden- und Pappelpollen stehen den Birkenpollen nur wenig nach. Sie sind ebenfalls in großen Mengen unterwegs, gelten aber als weniger allergen als Birkenpollen. Regionale Unterschiede in der Verbreitung betreffen hier ebenfalls wieder die Mittelgebirge und die Küstengebiete.

Deutlich allergener sind Eschenpollen, die aktuell von NRW über Hessen und den Südwesten bis nach Bayern eine mäßige bis starke, in den nördlichen und östlichen Landesteilen eine mäßige Belastung darstellen. Etwas Entspannung gibt es nur in höheren Lagen sowie zwischen Nordfriesland, Ostsee und unterer Oder.

Der Flug von Ulmen- und Hainbuchenpollen ist landesweit – mit Ausnahme der Höhen und Küsten – mäßig bis stark, wobei beide Pollenarten als gering bis mäßig allergen einzustufen sind. Dagegen sind Buchen- und Eichenpollen derzeit nur in schwacher bis mäßiger Konzentration unterwegs, werden aber mit weiterer Erwärmung ebenfalls in „Fluglaune" kommen.

Ruhe ist momentan noch hinsichtlich Kiefer- und Gräserpollen angesagt. Auch andere Kräuterpollen lassen – aus Allergikersicht glücklicherweise – noch auf sich warten.

Um die Pollenlast bundesweit zu drücken, müsste es jetzt stärker regnen, sodass die Luft „reingewaschen" wird. Doch Regen ist nicht in Sicht, allenfalls ein paar Schauer, die am Ostermontag über die Mitte und den Süden ziehen werden. Eine echte Entspannung für Allergiker bringen sie aber nicht, zumal in der kommenden Woche ein neues Hoch wieder trockene Luft und sonniges Wetter zu uns bringt.