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Gefährlicher Alltag – Wenn Stress krank macht

Sicherlich gibt es niemanden, der von sich behauptet, immer und überall komplett tiefenentspannt zu sein. So gut wie jeder Mensch hat den ein oder anderen „wunden Punkt", der ihn n verschiedenen Situationen nervös werden lässt. Zudem gibt es auch durchaus auch positiven Stress. Dieser kann dafür sorgen, dass – beispielsweise in einer Prüfungssituation – möglichst viel Leistung abgerufen werden kann.

Damit ein Mensch von Stress profitieren kann, ist es unglaublich wichtig, den richtigen Umgang mit diesem Gefühl zu lernen. Denn: Stress kann auch krank machen. Das Gefährliche ist, dass viele ihr eigenes Stresslevel falsch einschätzen. Sie stumpfen ab und sind der Ansicht, Schweißausbrüche, Herzrasen und ein „ungutes Gefühl" in der Magengegend seien – auch bei kleineren Auslösern – vollkommen normal. Im schlimmsten Fall droht bei einer nahezu kontinuierlichen Belastung jedoch ein Burnout. Damit es erst gar nicht soweit kommt, ist es wichtig, auf sich und seinen Körper zu hören und sich einzugestehen, dass manche Lebenssituationen belastend sein können.

Die folgenden Tipps und Hinweise können weiterhelfen. Wer jedoch bemerkt, dass er sich dauerhaft gestresst (und vielleicht auch schon krank) fühlt, sollte in jedem Fall mit seinem Hausarzt sprechen. Dieser überweist dann bei Bedarf an einen Psychologen. 

Wie äußert sich Stress?

Vorweg: Jeder Mensch empfindet Stress anders. Daher können im Falle einer Überforderung unterschiedliche Gefühle auftauchen. Manche Menschen beginnen, übermäßig zu schwitzen. Andere verspüren ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend und wieder andere werden sogar aggressiv.

Interessanterweise gibt es jedoch auch Personen, die es vergleichsweise gut schaffen, Stress nur innerlich zu fühlen. Oft handelt es sich dabei um diejenigen, die nach außen keine Schwäche zeigen möchten.

Wenn Dauerstress jedoch allzu lange ignoriert wird, kann er sogar körperlich krank machen. Ein klassisches Beispiel: Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck stellt eine enorme Belastung für den Körper dar und kann chronisch werden. Häufige Folgen von Stress sind auch Magengeschwüre und ungesunde Gewichtszu- und -abnahmen. Letztere resultieren meist daraus, dass Menschen, die sich oft gestresst fühlen, tendenziell unregelmäßig essen.

Kurz: Stress kann sich auf unterschiedliche Arten äußern. Wer sich permanent gestresst fühlt, sollte nicht warten, bis die Symptome auf den Körper umschlagen, sondern stattdessen frühzeitig entgegenwirken.

5​ Tipps gegen Stress

Achtung! Nicht alles, was sich im ersten Schritt gut anfühlt, ist auch gut! Regelmäßig nach Feierabend Alkohol „zum Runterkommen" zu trinken, kann einen Menschen – letztendlich auch aufgrund des Gewöhnungseffekts zu einem Alkoholiker werden lassen.

Die folgenden Tipps werden von zahlreichen Experten empfohlen, wenn es darum geht, wieder ein wenig mehr Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen.

  • 1.Meditieren
    Hier muss niemand zwangsläufig einen Kurs belegen. Das Internet bietet eine große Bandbreite an Tipps rund um Meditationssessions an. Wenn es nur um die „Basics" geht, finden Interessierte eigentlich schnell das, was sie suchen. Beim Meditieren geht es darum, zur Ruhe zu kommen und bewusster zu atmen.
  • 2.Regelmäßige Schlafzeiten
    Ein gleichmäßiger Schlafrhythmus tut nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen gut. Wie viel Schlaf benötigt wird, ist vom persönlichen Typ abhängig. Manche kommen mit mehr, andere mit weniger aus.
  • 3.Sport
    Viele Menschen, die sich gestresst fühlen, bewegen sich im Alltag zu wenig. Höchste Zeit, sich ein wenig auszupowern! Keine Sorge! Zum Stressabbau braucht es keinen Marathon. Ein wenig Kraft und ein wenig Ausdauer, zwei- bis dreimal in der Woche, sollten ausreichen, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen.
  • 4.Privates und Beruf trennen
    Feierabend bedeutet, sich nicht mehr mit dem Job auseinandersetzen zu müssen. Daher sollten in dieser Zeit weder geschäftliche Mails noch Anrufe beantwortet werden.
  • 5.Offen und ehrlich sein 
    Wer sich gestresst fühlt, sollte bei Bedarf auch sein Umfeld informieren. Sätze wie „Es setzt mich enorm unter Druck, wenn du dich immer kurz vor Feierabend mit To Do Listen meldest!" oder „Ich brauche mehr Zeit, um Aufgabe XY zu erfüllen!" können viel Wert sein und stoßen oft auf Verständnis.

Fazit

Heutzutage ist immer öfter von der oft zitierten „Leistungsgesellschaft" die Rede. Und genau das setzt viele Menschen unter Druck. Es ist jedoch definitiv falsch, sich ausschließlich über seinen beruflichen Erfolg definieren zu wollen oder anzunehmen, dass ein Mensch nur dann erfolgreich ist, wenn er dazu in der Lage ist, maximalen Stress auszuhalten.

Ein „Patentrezept" für ein möglichst stressfreies Leben gibt es leider nicht. Daher ist es umso wichtiger, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und diese zu berücksichtigen. Der menschliche Körper kann viel, aber ist eben nicht unverwundbar. Und bevor Stress Krankheiten (sowohl psychisch als auch physisch) hervorruft, ist es allein schon aus Selbstschutz unerlässlich, bei Bedarf die Reißleine zu ziehen.

Auch das Umfeld der betroffenen Person kann in diesem Zusammenhang eine enorm große Hilfe sein. Vielen, die gestresst sind, ist nicht bewusst, wie sehr sie sich schaden. Freunde und Familie können während dieser Zeit zu einer enormen Stütze werden, indem sie auf ein etwaiges Ungleichgewicht der Work-Life Balance aufmerksam machen.