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Halbzeitbilanz: Mai fällt bisher zu kühl aus

Der Mai hat bisher sein kaltes Gesicht gezeigt. Viele Nordwindwetterlagen brachten deutlich zu kühle Temperaturen. Somit fällt das Temperaturmittel mit 8,5 Grad bisher deutlich zu kühl aus.

So sind vor allem in Bayern und in Mitteldeutschland die Abweichungen zum langjährigen Mittel aus dem Zeitraum von 1961 bis 1990 bei 4 Grad kälter als gewöhnlich. Von Niedersachsen bis nach Brandenburg und in Baden-Württemberg fällt der Mai bisher rund 3 bis 4 Grad kälter aus als üblich. Nur an der Nord- und Ostseeküste liegen die Abweichungen im Schnitt bei 2 Grad unter dem 30-jährigen Klimamittel.

Der Grund sind vor allem die Anzahl der Tage mit Frost. So wurde in Deutschland in jeder Nacht eine Messung mit Frost verzeichnet. Nicht zu vergessen ist, dass bisher die Mittelwerte der ersten Maihälfte berücksichtigt worden sind. In der zweiten Maihälfte sind durch höheren Sonnenstand und längere Tage üblicherweise höhere Werte zu verzeichnen.

Auch in Sachen Niederschlag ist die Verteilung in Deutschland sehr ungerecht. So wurden im Raum Trier bereits über 60 Liter pro Quadratmeter gemessen, was über 90% des Niederschlagsolls für den Monat entspricht. Auch in den Mittelgebirgen ist überwiegend mehr als die Hälfte des üblichen Niederschlags gefallen. Im Norden Deutschlands ist mit rund 5 bis 20 Liter pro Quadratmeter häufig noch nicht einmal ein Drittel des Niederschlags gefallen, der für den Mai üblich ist. Viel zu trocken sieht es im nördlichen Brandenburg und Berlin aus. In Potsdam sind gerade einmal 13% des Niederschlagssolls erfüllt worden.

In puncto Sonnenscheindauer ist örtlich noch ein wenig Nachholbedarf. Vor allem der Südosten hat nur rund ein Drittel der Sonnenscheindauer erreicht. Sonst ist in den meisten Regionen knapp die Hälfte an Sonnenstunden, die für den Mai üblich ist, erzielt worden.

Am Wochenende machen die Temperaturen einen deutlichen Sprung nach oben. Ob der Mai den Temperaturausgleich des Monats noch schafft, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall werden die negativen Abweichungen vermehrt ausgeglichen.