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Hitze begünstigt Ausbreitung von Blaualgen – erste Seen gesperrt
Die anhaltende Sommerhitze sorgt in einigen deutschen Seen für einen steigenden Blaualgenbefall. Erste Seen wie der Fahrländer See bei Potsdam oder der Öjendorfer See in Hamburg wurden deshalb jetzt für alle Badegäste gesperrt.
Cyanobakterien, im Volksmund wegen ihres blauen Photosynthese-Farbstoffes auch als Blaualgen bekannt, treten bei längeren Hitzephasen in der sommerlichen Jahreszeit fast regelmäßig an mitteleuropäischen Gewässern auf. Sie nutzen das Sonnenlicht und die hohen Temperaturen, aber auch den hohen Nährstoffgehalt einiger Gewässer (z.B. durch Abwässer oder Düngemittel) zur Photosynthese und setzen neben Sauerstoff auch Toxine frei. Genau diese Toxine, also verschiedene Giftstoffe, sind das Problem, denn sie können für Menschen und Tiere lebensgefährlich werden.
Aufgrund dessen wurden mittlerweile mehrere deutsche Badeseen und Badestellen geschlossen, da hier Blaualgen in gesundheitsschädlichen Mengen nachgewiesen wurden. Davon betroffen sind aktuell unter anderem: Fahrländer See bei Potsdam, Öjendorfer See in Hamburg, Barleber und Neustädter See in Magdeburg, Kleiner Brombachsee in Franken und Laascher See bei Gorleben. Daneben gibt es an zahlreichen Gewässern Blaualgen-Verdachtsfälle und entsprechende Badewarnungen: Steinhuder Meer, Irenensee Dahrenhorst, Max-Eyth-See in Stuttgart, Flughafensee in Berlin sowie Freibad Halensee (Berlin).
Dort, wo Warnungen, aber keine Verbote bestehen, muss jeder Badegast selbst entscheiden, ob er ein Gesundheitsrisiko eingehen möchte. Kinder und Tiere sollten an diesen Badestellen aber definitiv nicht ins Wasser, denn schon das Verschlucken geringster Wassermengen kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Da sich die Hitze auch in den kommenden Tagen fortsetzen wird, ist davon auszugehen, dass immer mehr Badestellen mit Blaualgen konfrontiert und geschlossen werden müssen. Wer auf Nummer sicher gehen will, weicht in diesen Fällen auf Freibäder mit separaten Badebecken aus.