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Hitze-Rekord in der Antarktis!

In der Antarktis konnte am Wochenende ein Hitze-Rekord verzeichnet werden. Dort sind die Temperaturen nämlich gerade mehr als 30 Grad höher als für diese Jahreszeit eigentlich üblich.

Im Osten der Antarktis werden in diesen Tagen Temperaturen gemessen, die mit 20 bis 30 Grad über den durchschnittlichen Werten zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich hoch ausfallen. Tatsächlich wurde in der Forschungsstation „Vostok", im Osten der Antarktis, in einer Höhe von 3400 Metern eine Temperatur von minus 17,5 Grad gemessen. Der bisherige Montasrekord in der Region wurde damit um ganze 15 Grad übertroffen. Die Durchschnittstemperaturen liegen zu dieser Jahreszeit eigentlich bei minus 53 Grad. Auch an der Forschungsstation „Dumont d'Urville" an der Ostküste konnte mit plus 4,9 Grad ein Montasrekord verzeichnet werden.

Bei dem ungewöhnlich milden Wetter in der Antarktis handelt es sich um ein historisches Ereignis. Zum Ende des Sommers auf der Südhalbkugel sollten die Temperaturen in der Antarktis eigentlich deutlich fallen. Doch stattdessen wird dort gerade eine Hitzewelle verzeichnet, die so noch nie beobachtet wurde.

Bisher ist es unklar, ob diese Ereignisse allein auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Allerdings steht fest, dass durch die Erderwärmung eine deutliche Intensivierung solcher Hitzephasen zu beobachten ist. Dabei erhitzen sich die Pole schneller als alle anderen Regionen der Erde. Für das aktuelle Ereignis ist aber vermutlich ein sogenannter atmosphärischer Fluss verantwortlich, der warme, feuchte Luft aus dem Pazifik bis zum Südpol bringt. Der atmosphärische Fluss entstand zwischen einem Tiefdruckgebiet südlich von Australien und einem Hochdruckgebiet über Neuseeland. Da sich die beiden Druckgebiete kaum verlagerten, konnte über mehrere Tage hinweg warme Luft in Richtung Antarktis geführt werden.




Ein Artikel von Lisa Herdt / Praktikantin bei Q.met