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Hitzewelle, Saharastaub und tropische Nächte zum Siebenschläfer

Der Siebenschläfertag naht, am 27. Juni ist es soweit. Das Datum fällt in diesem Jahr auf einen Donnerstag. Und ausgerechnet in der neuen Woche überrollt eine beispiellose Hitzewelle unser Land, Temperaturrekorde dürften reihenweise purzeln…

Der Name Siebenschläfer leitet sich nicht von den gleichlautenden possierlichen Nagetierchen ab, sondern von einer alten Legende. Nach dieser schliefen sieben junge Christen 195 Jahre lang, nachdem sie zur Zeit der Christenverfolgung eingemauert worden waren und wachten am 27.6.446 auf. Kurz darauf starben sie, nachdem sie ihren Glauben weitergegeben hatten.

Der Siebenschläfertag gehört zu den so genannten Lostagen. Hierbei schließt die zugehörige Bauernregel aufgrund des Wettercharakters an einem bestimmten Tag auf den Witterungscharakters der kommenden Wochen, der folgenden Jahreszeit, des restlichen Jahres oder auf einen anderen ganz bestimmten Zeitraum in der Zukunft.

Tatsächlich ergibt sich dabei aber ein grundlegendes Problem, denn es ist wenig sinnvoll, aus dem Wetter eines einzigen Tages auf das Wetter der nächsten Wochen zu schließen. Vielmehr muss man den Zeitraum um diesen Tag herum als Basis für einen sehr allgemeinen Trend für die Folgewochen heranziehen. Daraus ergibt sich beispielsweise für den Siebenschläfertag ein Zeitraum von mehreren Tagen vor und nach dem Siebenschläfer.

Der Siebenschläfertag steht am 27. Juni auf dem Kalender. Das Datum fällt dieses Jahr auf den kommenden Donnerstag. Wir müssen demnach auch die Tage davor und danach in Betracht ziehen. Diese geben sich jedoch genauso wie der Donnerstag selbst unerhört heiß und sonnig, voraussichtlich bis Sonntag.

Das lässt die Interpretation zu, dass mit einer Eintreffwahrscheinlichkeit von rund 66% in diesem Sommer möglicherweise noch mehrere solcher Hitzewellen zu erwarten sind. Zwischendurch wird es jedoch auch mal wieder weniger heiß. Ob dabei allerdings auch ausreichend Regen fällt, muss abgewartet werden. Ein neuer Dürresommer nach den Kapriolen des letzten Sommers wären verheerend. Zu 33% kann es aber eben auch anders kommen, dann hat dieser Zeitraum keine Aussagekraft.

In den nächsten Tagen bekommen wir auf jeden Fall aus Süden immer heißere Luft zu spüren. Mit der Saharaluft findet auch ein neuer Schwung Saharastaub, der schon über Südfrankreich angekommen ist, den Weg zu uns. Gleichzeitig muss ab Dienstagfrüh im Westen, ab Mittwochfrüh dann in immer mehr Regionen mit einer Tropennacht mit Tiefstwerten oberhalb der 20-Grad-Marke gerechnet werden. Zudem stehen uns nicht nur eine Reihe von Hitzetagen mit Höchstwerten von 30 Grad und mehr, sondern ab Mittwoch sogar Wüstentage mit Höchstwerten oberhalb der 35-Grad-Marke bevor. Ob örtlich 40 Grad erreicht oder gar überschritten werden, bleibt abzuwarten, ebenso, wann dieser Spuk vorbei ist.