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Imposante Wolkenberge

Mit dem Tief Louie hat sich am Montag spätwinterlich kalte Luft in höheren Luftschichten aus Norden zu uns bewegt. Dadurch vergrößern sich die Temperaturunterschiede zwischen Boden und Höhe, gewaltige Wolkenberge mit kräftigen Schauern entstehen.

Die aktuelle Wetterlage ist durch typisches Aprilwetter charakterisiert. Der Monat macht, was er will und damit seinem Namen alle Ehre. In Fachkreisen wird die Luft als labil geschichtet bezeichnet. Die typische Aprilwitterung ist aber nicht an den April gebunden, sie tritt auch durchaus schon im März auf. 

Mit der Witterung sind unweigerlich mächtige Haufenwolken verbunden, denn die sehr kalte und schwere Luft in der Höhe zwingt die wärmere und leichtere Luft in den untersten Luftschichten zum raschen Aufsteigen und Abkühlen. Das daraus resultierende typische Aprilwetter mit einem ständigen Wechsel von Sonne, Wolken und Regengüssen oder Graupelgewittern ist neben der sommerlichen Gewitterlage so eng wie kaum eine andere Witterung mit der Wolkengattung der Schauer- und Gewitterwolke verknüpft. Der Fachbegriff für diese Wolken lautet Cumulonimbus (Cb), kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt Regenhaufen. Und das charakterisiert die Wolke sehr treffend. Schließlich gibt es keine andere Wolke, aus der in kurzer Zeit eine solch riesige Menge an Regen, Schnee, Graupel oder Hagel herausfallen kann.

Ein imposantes bis bedrohliches Aussehen kennzeichnet diese Quellwolken. Sich beinahe unendlich auftürmende Berge aus Wasserdampf und Eis in den unterschiedlichsten Farbschattierungen im Sommer bei gewittrigen Wetterlagen lassen erahnen, welche Regenmassen, zuweilen auch Hagelunwetter sich daraus ergeben können, wenn sich die Schleusen öffnen, sprich die Eiskörner schwer genug sind, der herrschenden Aufwärtsbewegung der Luft in der Wolke zu widerstehen und ihrerseits einen nach unten gerichteten kalten Luftstrom zu erzeugen. Auf diese Weise verringern sich auch die großen Temperaturunterschiede zwischen Boden und Höhe, betont das Team von wetter.net, denn mit ihnen weht kältere Luft aus höheren Schichten abwärts, und dies kann sogar in Sturmstärke geschehen.

Aktuell reichen die Haufenwolken über Deutschland aber weit weniger weit in die Höhe als im Sommer. Das liegt an der relativ kalten Luft, die wesentlich weniger Feuchtigkeit und Energie enthält als im Sommer. Daher wachsen die Wolken nicht so stark. Aufgrund der kalten Luft reicht dies aber aus, dass die Wolken in Höhen von einigen wenigen Kilometern vereisen und Schauer in Form von Regen oder Graupel abladen. Örtlich gesellen sich sogar Gewitter hinzu. Die beeindruckenden und vielseitigen Wolkenformen am heutigen Montag rufen Fotografen auf den Plan und bieten tolle Farbschattierungen. Auch Regenbögen können mancherorts bei tiefstehender Sonne in den Nachmittagsstunden beobachtet werden.

Am Dienstag lässt die Bildung von Wolkenbergen nach, denn die kalte Höhenluft wird in die Zange genommen. Ein Teil zieht ins westliche Mittelmeer und facht dort die Schauer an, ein anderer Teil zieht sich nordostwärts in Richtung Baltikum zurück. Somit beruhigt sich am Dienstag die Lage ein wenig, doch von der Nordsee reißt der Wolkennachschub nicht ab, so dass sich die Sonne oft rar macht.