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Industrieschnee sorgt für weiße Inseln im Dauergrau

Eine Inversion, an deren Untergrenze eine dicke graue Nebel- oder Hochnebeldecke hängt, kann kleinräumig über längere Zeit hinweg dünnen Schneefall zurücklassen und für Glätte sorgen. Doch wie entsteht dieser so genannte Industrieschnee?

Winterliche Hochdruckwetterlagen mit einer Inversion, an deren Untergrenze Nebel oder Hochnebel entsteht und bei der somit die unterste Luftschicht sehr feucht ist, bieten die beste Voraussetzung, dass sich im Winter Industrieschnee bilden kann. Kommen nun Wasserdampf und Staubteilchen und andere Partikel aus Industrieschloten hinzu, so kann sich lokal, meist in einem Umkreis von nur wenigen hundert Metern oder auf einige Straßenzüge beschränkt, Industrieschnee bilden und ein kleines Areal in eine Mini-Winterlandschaft verwandeln.

Die zusätzliche Feuchtigkeit der Industrieabgase und die Staubpartikel sind dabei die entscheidenden Auslöser und geben dem Schnee seinen Namen. Staub und andere Partikel dienen in der feuchten Luft als so genannte Kondensationskerne, an die sich feinste Wassertröpfchen anlagern und im Winter in Frostluft dann auch gefrieren können.

Das Ergebnis ist meist sehr feiner dünner Schneefall, der aber durchaus phasenweise dicht sein und dadurch innerhalb von wenigen Stunden mitunter zu Schneehöhen von 1 bis 2 Zentimetern führen kann, so das Team von wetter.net. Aktuell tritt dieses Phänomen beispielsweise in Frankfurt, Wiesbaden oder Nürnberg auf.