wetter.net

Jahrestag des Pfingstunwetters vor 5 Jahren

Eines der schwersten Unwetter traf am 9. Juni 2014 das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden Orkanböen bis 144 km/h gemessen. Große Schäden an Häusern, Wäldern und in der Infrastruktur, sowie einige Verletzte waren die Folge.

Das Unwetter, welches am Abend des 9. Juni 2014 von Frankreich und Belgien her nach Deutschland zog, war eines der folgenschwersten im Westen. Besonders betroffen waren die Regionen rund um Aachen, Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Über 30 Menschen wurden in Nordrhein-Westfalen verletzt und 6 Menschen kamen ums Leben.

Das Tiefdruckgebiet Ela an der französischen Atlantikküste sorgte für eine südliche Anströmung. Sehr heiße Luft wurde aus dem Süden bis nach Deutschland transportiert und bei Temperaturen bis zu 38 Grad war an den Feiertagen großes Schwitzen angesagt. Diese extrem schwüle Luft brachte schon in den Mittagsstunden über Nordfrankreich teils heftige Gewitter mit großem Hagel, Sturmböen und Starkregen. Bis zum Abend entwickelte sich aus den vorangegangenen Gewitterzellen ein großer Gewitterkomplex, der am Abend in den Westen Deutschlands zog. Dabei traten Orkanböen in voller Orkanstärke auf. So wurden am Düsseldorfer Flughafen 144 Kilometer pro Stunde gemessen. Auch sonst wurden an einigen Stationen in Nordrhein-Westfalen Sturmböen gemeldet.

Durch die hohe Angriffsfläche der belaubten Bäume kam es zu massiven Schäden in Wäldern. Allein in der Stadt Düsseldorf stürzten rund 2500 Bäume um und über 20000 Bäume wurden stark beschädigt. Auch der Bahnverkehr war stark von den Schäden betroffen. So fiel an einigen Bahn-Stationen für mehrere Tage der Schienenverkehr komplett aus, teilweise haben die Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten Wochen gedauert, bis wieder Züge fahren konnten.

Auch in anderen Städten wie Essen kam es zu über 2000 unwetterbedingten Einsätzen. Der Essener Hauptbahnhof war für 5 Tage vom Zugverkehr abgeschnitten. So mussten einige Festivals im Essener Süden evakuiert werden. Allein dadurch kam es 9 Schwer- und 6 Leichtverletzten. In den Städten Mülheim an der Ruhr, Krefeld und Neuss gab es ebenfalls massive Schäden in den Wäldern. Zahlreiche Waldbereiche und Spielplätze mussten gesperrt werden.

Die Schäden in Nordrhein-Westfalen lagen nach Versicherungsangaben bei rund 650 Millionen Euro.