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Klimakonferenz in Kattowitz – was bleibt?
Die heute im polnischen Kattowitz zu Ende gehende UN-Klimakonferenz, die aufgrund etlicher Streitpunkte noch bis morgen verlängert werden muss, hinterlässt viele Fragezeichen und zu wenige durchgreifende Ergebnisse, so zahlreiche Beobachter.
Als am 3. Dezember in Kattowitz (Polen) die 24. UN-Klimakonferenz begann, waren die Hoffnungen noch relativ groß, mit der Verabschiedung der Umsetzungsregeln zum Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 und mit Ideen zur weltweiten Verbesserung der Klimaziele ein wirklich starkes globales Signal zu setzen.
Nach nun mehr 11 Tagen bleibt die Frage: Was hat die Klimakonferenz 2018 gebracht außer immense Kosten? Immer häufiger wird von Wissenschaftlern, aber auch Politikern angemahnt, dass wirklich endlich Taten den Versprechungen und vorangegangenen Einigungen folgen müssten. Tatsächlich entsteht der Eindruck, dass mit jeder neuen Klimakonferenz zwar neue Ideen gesammelt werden, doch ernsthafte Vorschläge und weltweit verbindliche Zahlen kaum zum Tragen kommen. Dabei ist es doch eigentlich 5 vor 12, was den Klimaschutz angeht.
Sicherlich, ein einfaches Unterfangen ist die Umsetzung bestimmter Ziele ganz und gar nicht. Schließlich dürfen nicht die großen Industrieländer über Schwellen- und Entwicklungsländer bestimmen oder ihre Klimapolitik auf Kosten derer machen. Andererseits muss die Notwendigkeit des Klimaschutzes weltweit noch viel wichtiger werden und auch bei „Max Mustermann" ankommen. Da viele Länder zudem ihre nationalen Interessen vertreten wollen, sich aber nicht mit Land X oder Y einig werden bzw. nur unter der bestimmten Voraussetzungen verhandeln wollen, sind auch die neuerlichen Beschlüsse mit Vorsicht zu genießen.
Wie mittlerweile bekannt wurde, wird mindestens noch die kommende Nacht hindurch verhandelt werden, da bei den wichtigsten Themen noch immer mehrere Punkte ungeklärt sind. Ob die Beschlüsse am Ende Wirkung zeigen, müssen die kommenden Jahre und Jahrzehnte zeigen. Mindestens unserer Erde wäre es zu wünschen!