wetter.net

Leitet knochentrockener Januar neue Dürreperiode ein?

Derzeit deutet nichts darauf hin, dass der Winter irgendwann ernst machen könnte, im Gegenteil. Ein Hoch jagt das nächste Hoch, sie spalten sich wie am Fließband vom Azorenhoch ab und wandern nach Mitteleuropa. Durchziehende, meist schwache Regenfronten, sind nur vorübergehender Natur.

Dem Winter droht ein Totalausfall, die Wetterlage ist festgefahren. Tiefdruckgebiete nähern sich uns nur selten mit Regenwolken und schwächen sich dabei ab. Vielmehr jagt ein Hoch das nächste Hoch. Bernd folgt nun auf Almar, und Christian steht dann für die Zeit ab Freitag in den Startlöchern, wenn uns Tief Clara überquert hat. Am Samstag liegt dann Hoch Christian bereits etwas südöstlich von uns.

Eine riesige Hochdruckzone reicht am kommenden Wochenende vom mittleren Atlantik über die Azoren, Süd- und Mitteleuropa und das Schwarze Meer bis in den Südwesten Russlands. Damit sind westliche oder südwestliche Winde großräumig vorgegeben. 

Mit den Hochs stellen sich wiederholt Inversionslagen ein, sobald die Luft in Bodennähe durch nächtliche Ausstrahlung abkühlt und die Hochdruckzentren südlich oder östlich von uns liegen. Dann werden die Mittelgebirgshöhen besonders stark mit Sonne und weit überdurchschnittlichen Temperaturen verwöhnt.

Was aber viel schwerer wiegt, ist der nun wieder ausbleibende Regen, der dringend benötigt würde, um die Böden flächendeckend bis in größere Tiefen zu durchfeuchten und den Grundwasserspeicher aufzufüllen. Vielmehr droht nach aktuellem Stand der Dinge ein knochentrockener Januar mit einem sehr hohen Regendefizit.

So zeigt der aktuelle Trend der NOAA in der Langfristberechnung weit unterdurchschnittliche Regenmengen für den Januar von der Iberischen Halbinsel und Frankreich bis zum Balkan und dem westlichen und nördlichen Schwarzmeerraum.

Und tatsächlich ergeben aktuelle Hochrechnungen der bisherigen Mengen auf den gesamten Monat ein potenzielles Regenminus von bis zu 80%. Nur an sehr wenigen Stellen im Norden und Nordosten können wir demnach damit rechnen, dass sich die Messwerte für die Regensummen bis zum Monatsende den Erwartungswerten zumindest annähern.

Inwieweit sich dieser Trend tatsächlich bis zum Monatsende und womöglich darüber hinaus fortsetzt, ist allerdings noch offen. Derzeit ist aber in den Trendberechnungen der NOAA kein Ausgleich durch nasse Monate in Sicht. Zwar waren die vergangenen Monate in vielen Regionen phasenweise auch mal zu nass, doch das reicht nach der langanhaltenden Dürreperiode seit dem Frühjahr 2018 nicht aus, damit Böden und Flora flächendeckend für den nächsten Sommer gewappnet sind, so das Team von wetter.net.