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Meteo-Tsunami erschreckt Mallorca-Urlauber

Ein seltenes Phänomen hat sich gestern an der mallorquinischen Nordostküste im Ort Port d'Alcúdia abgespielt: Ein sogenannter Meteo-Tsunami lies das Meereswasser plötzlich ansteigen, die Uferpromenade und auch einige Cafés wurden überflutet.

Bei einem Meteo-Tsunami handelt es sich um ein kleinräumiges, nicht vorhersagbares Phänomen, das durch Luftdruckunterschiede oder starken Wind ausgelöst wird. Dies kann in Verbindung mit Gewittern oder Frontdurchgängen passieren. Es kommt zu einem plötzlich Anstieg des Meereswassers und maximalen Wellenhöhen von einem Meter sowie zu Überflutungen an den Küsten.

Im Bereich der Balearen werden diese Ereignisse auch als Rissaga bezeichnet, an der Nord- und Ostsee als Seebär. Auf den Balearen kommt es in größeren Abständen immer mal wieder zu solchen Rissaga-Ereignissen, die teilweise ein ganzes Hafenbecken kurzzeitig leerlaufen lassen und lokal große Schäden verursachen können. Meteorologische Untersuchungen haben ergeben, dass Meteo-Tsunamis am westlichen Mittelmeer entstehen, wenn es bereits kleinere Luftdruckschwankungen und dann einen plötzlichen, größeren Luftdruckabfall von etwa 8 Hektopascal gibt.

Glücklicherweise kam im aktuellen Fall niemand zu Schaden. Allerdings wurden im Hafen von Port d'Alcúdia mehrere Boote beschädigt. Zudem standen an der Promenade mehrere Restaurants unter Wasser. Nach rund 2 Stunden war das Wasser wieder auf den normalen Wasserstand an der Küste gesunken.