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Neue Dürreperiode – Flora in Not?

In nächster Zeit geben sich Hochdruckgebiete bei uns weiterhin die Klinke in die Hand, Tiefs finden bei uns kaum statt, spielen allenfalls eine kurze Gastrolle oder verdunkeln lediglich in einigen Regionen die Sonne für wenige Tage.

In der ersten Märzwoche steht uns nach aktuellen Berechnungen nach einem Temperaturrutsch am Freitag abermals sonniges und trockenes Wetter ins Haus. Damit zeichnen sich nach der ersten, teils sehr nassen Februarwoche nun mindestens vier Wochen Trockenheit am Stück ab.

Sollten sich die Hochdrucklagen im März ähnlich ausgeprägt fortsetzen, so sieht es für die Natur ganz und gar nicht gut aus, denn neuerliche Dürre in der Hauptwachstumszeit wäre nach den Frühjahrsdürren der letzten drei Jahre verheerend.

In vielen Regionen ist die tiefgründige Bodentrockenheit längst noch nicht beseitigt, viel zu kurz waren die nassen Witterungsperioden und zu viel Wasser läuft mittlerweile ungenutzt und viel zu schnell in den Flüssen ab - unter anderem auch, weil die moderne Technik des Menschen mit schweren Geräten die Waldböden in den Mittelgebirgen beispielsweise derart stark verdichtet, dass bis 90% der Wasseraufnahmekapazität der Böden verlorengeht. 

Neben Flussbegradigungen, Kanalisierung und Bodenversiegelung sowie dem Siedlungsbau in Flussauen ist das ein weiteres menschengemachtes Problem, dass die Hochwassergefahr während nasser Witterungsperioden eklatant verstärkt – die nächsten Jahrhunderthochwässer sind damit längst keine Frage der jeweils nächsten hundert Jahre mehr.

Im Umkehrschluss steht den Waldböden in Trockenzeiten sehr viel weniger Wasser zur Verfügung als von der Natur ursprünglich vorgesehen. Zusammen mit der rücksichtslosen Ökonomisierung des Waldes in Form von Monokulturen, also schnellwachsenden Fichtenplantagen, die an windanfälligen Berghängen mit ihren flachen Tellerwurzeln ohnehin eigentlich gar nichts zu suchen hätten und der Ausbreitung des Borkenkäfers Vorschub leisten, ergibt sich nach den vergangenen drei Dürre-Frühjahren ein Bild von sterbenden Wäldern.

Sollte also dieses Frühjahr abermals viel zu trocken ausfallen, so würde dies das Absterben zahlreicher Wälder weiter beschleunigen, so das Team von wetter.net. Neue Ernteausfälle in der Landwirtschaft wären dann ebenfalls vorprogrammiert. Bleibt zu hoffen, dass es nicht so weit kommt.