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Orkan und Dauerregen: Wetterkapriolen über Europa

Die atlantischen Tiefdruckgebiete lassen nicht nach – im Gegenteil: das herbstliche „Schmuddelwetter" nimmt sogar noch an Fahrt auf, es wird zunehmend stürmischer bei teils kräftigem Regen. In Westeuropa steigt die Sturmgefahr an. Auch bei uns wird es deutlich windiger.

Los geht's am Mittwochabend. Vom Atlantik nähert sich ein Orkan und zieht im Laufe der Nacht auf Donnerstag vorbei an der Bretagne entlang des Ärmelkanals nach Südengland. Dabei sind entlang der gesamten atlantischen Küste von Galizien und Nordspanien bis nach Nordfrankreich sowie in Südengland kräftige Orkanböen möglich. Aktuell berechnen die Wettermodelle Böen auf dem offenen Atlantik bis knapp 200 km/h. An den Küsten und im Inland sind in Cornwall, in der Bretagne und Normandie Böen bis 130 km/h möglich – schwere Sturmschäden sind zu erwarten. Tagsüber verlagert sich das Tief in den Nordseeraum und bringt auch bei uns kräftigen Wind und Regen, allerdings schwächt sich das Tief ab. Damit aber nicht genug – bereits am Abend folgt der nächste Sturm. Dieser ist zwar schwächer, bringt aber ebenfalls orkanartige Böen über 100 km/h mit sich. Das Sturmfeld konzentriert sich jedoch weiter südlich in Südfrankreich und in Nordspanien. Dabei wird es auch im westlichen Mittelmeerraum zunehmend stürmisch und nass.

Neben kräftigem Wind bringt der Orkan jede Menge an Regen. Die Regenwolken werden an den Gebirgen in West- und Mitteleuropa wie ein Schwamm ausgedrückt – es kommt zu Dauerregen. Das gilt besonders für die atlantischen Gebirge entlang der Iberischen Halbinsel von Nordportugal über Galicien bis in die Pyrenäen. Bis zum Wochenende, wo weitere Tiefdruckgebiete für stürmisch-nasses Wetter sorgen, werden dort bis zu 300 Liter Regen berechnet. Auch in den Südalpen, auf Korsika und im Golf von Genua kommen extreme Regenmengen zusammen. Die Wettermodelle berechnen im Laufe der Woche 300 bis über 400 Liter Regen – Hochwasser ist vorprogrammiert.