Moritz Hey
Schwarzer Kohlenstoff
Die Luft, die wir atmen besteht nicht nur aus reiner Luft. In ihr befindet sich eine überwältigende Menge an kleinen Partikeln, die so leicht sind, dass sie in der Luft für lange Zeit schweben können und teilweise über große Distanzen transportiert werden. Sogenannte „Aerosole". Zum Beispiel der allseits bekannte Saharastaub. Doch neben diesem gibt es noch eine Vielzahl weniger bekannter Aerosole, wie Seesalz, mineralische Stäube, jede Menge biologisches Material wie zum Beispiel Pollen, Bakterien oder andere Kleinstlebewesen. Und nicht zuletzt schwebt um uns herum auch der schwarze Kohlenstoff.
Dieser entsteht, wenn Kohlenstoff bei Verbrennungsprozessen nicht vollständig zu CO2 umgewandelt wird, sondern Teile des Kohlenstoffs in ihrer festen Form verbleiben. Dieser Effekt ist jedem als Ruß bekannt. Das Problem dabei ist, dass Ruß bei allen Verbrennungsprozessen entsteht - sei es nun im Motor oder dem heimischen Kachelofen - und gesundheitsschädigend ist. Wenn man zu viel Ruß einatmet, steigt das Krebsrisiko. Hinzu kommt, dass Rußpartikel, wenn sie eine gewisse Größe unterschreiten, in die Blutbahn gelingen können. Doch auch abgesehen von den Effekten auf die Gesundheit hat Ruß auch einen Einfluss auf unser Klima. Da er schwarz ist und somit viel Licht absorbiert führt er zu einer Erwärmung der Atmosphäre. Zudem wird er in der Atmosphäre über weite Strecken transportiert und kann in Regionen für Verunreinigungen sorgen, die sehr weit von den nächsten Quellen für schwarzen Kohlenstoff entfernt sind. Zum Beispiel in Gebirgen wie den Anden oder in den arktischen Gebieten. Legt sich der Ruß dort auf den Schneeflächen ab, reflektieren diese ebenfalls weniger Sonnenlicht und es kommt zu einer Temperatursteigerung. Dieser Effekt ist allerdings nur klein.