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Sibirien zu Besuch

Heute früh bewegen sich die Temperaturen im Osten bereits teilweise im zweistelligen Minusbereich. Aber auch am sonst milden Rhein sind die Temperaturen verbreitet auf minus 4 bis minus 6 Grad gefallen. Doch das ist erst der Anfang, nur ein Vorgeschmack.

Der Grund für die unmittelbar anstehende Frostverschärfung liegt in der Luftdruckverteilung. Bislang stammte die Luft aus Osteuropa. Dort herrscht zwar Dauerfrost, aber eben nur im leichten oder mäßigen Bereich. Doch nun dehnt sich Hoch Hartmut über Skandinavien südwärts aus und übernimmt die Regie. Damit dreht die Bodenströmung unmittelbar von Ost auf Nordost. Gleichzeitig hat sich in Nordskandinavien und Nordwestrussland kontinentale Kaltluft mit teils sehr strengen Frösten gebildet. So sinken die Temperaturen derzeit nachts in Finnland teilweise unter minus 30 Grad. Ab Sonntag steuert nun nordskandinavische und sibirische Festlandskaltluft aus Nordosten auf relativ direktem Weg Mitteleuropa an und hat damit niedrige Ausgangswerte und wenig Zeit, sich zu erwärmen.

Schon am Sonntag verharren die Temperaturen in weiten Landesteilen unter der Nullgrad-Marke. Bis Donnerstag ändert sich daran wenig, die Kältewelle hat ihren Höhepunkt voraussichtlich am Dienstag und Mittwoch mit vielerorts mäßigen Dauerfrösten und strengen Nachtfrösten besonders in der Südosthälfte und in den Mittelgebirgen. Im Norden und Westen kommen wir bei den Nachtwerten mit meist minus 4 bis minus 11 Grad noch relativ glimpflich davon. Verschärft wird die Kälte allerdings durch einen tagsüber weiterhin stark böigen Nordostwind, der uns leider erhalten bleibt. Damit rutschen die empfundenen Temperaturen um 5 bis 10 Grad unter die tatsächlichen Werte ab. Lediglich am Dienstag wird es in einigen Landesteilen vorübergehend etwas weniger windig.

Ob und inwieweit sich nach dem Donnerstag Milderung von Südwesten breit macht, der Eisschrank Mitteleuropa langsam auftaut und in welchem Ausmaß nach anfänglichem Schnee gefrierender Regen und Glatteis zu befürchten sind, bleibt abzuwarten. Die bis dahin überall gefrorenen Böden und die sich abzeichnende Wetterumstellung lassen jedenfalls nichts Gutes erahnen, betont wetter.net.