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Sonnig-warme Berge und frostige Täler

Wie bereits gestern gibt es auch heute Vormittag und morgen das Phänomen extremer Temperunterschiede auf sehr kleinem Raum: Eine Inversionslage sorgt dafür, dass es auf den Bergen in der ersten Tageshälfte schon richtig warm, in den Tälern teilweise noch frostig ist.

So lagen die Temperaturen heute um 10:00 Uhr beispielsweise in Freudenstadt (Schwarzwald) bei 11 Grad, auf dem Feldberg bei 6 Grad, während im Oberrheingraben gerade einmal 3 bis 5 Grad erreicht wurden. Schaut man sich die Tiefstwerte der Nacht an, werden auch dort die extremen Unterschiede deutlich: Plusgrade auf den Bergen und Frost bis minus 4 Grad in den tieferen Lagen. Gleiches Bild im Harz: 6 Grad Tiefsttemperatur in der vergangenen Nacht auf dem Brocken sowie am Nordwestrand des Harzes, Frost bis minus 2 Grad in der Tiefebene.

Zwei Aspekte spielen für diese Temperaturkontraste eine Rolle: Zum einen wird die milde Luft von Südwesten herangeweht, sodass die Temperaturen im Lee der Mittelgebirge nachts nicht so stark absinken bzw. am Tag schneller steigen als im Luv der Berge. Das führt u.a. am Nordrand der Eifel, in der Kölner Bucht sowie am Nordrand von Teutoburger Wald und Harz zu Plusgraden, die deutlich von denen anderer Orte abweichen. Zum anderen herrscht eine sogenannte Inversionslage, das heißt in höheren Luftschichten ist es ziemlich warm, während sich darunter eine kalte Schicht gebildet hat. Folglich ist es nachts auf den Bergen warm, in den Niederungen und Tälern hingegen kalt mit teils mäßigem Frost.

Schon kleine orografische Hindernisse sowie Flüsse und Seen können bei dieser Wetterlage und der eigentlich noch winterlichen Jahreszeit dafür sorgen, dass die Temperaturunterschiede auf sehr kleinem Raum so enorm sind wie wir sie aktuell in Deutschland beobachten können.