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Tote bei Lawinenunglücken

Die Unvernunft kennt keine Grenzen. Trotz der äußerst prekären Lage in den Alpen sahen sich auch am Wochenende einige Skifahrer nicht in der Lage, den Anweisungen zu folgen und nur geöffnete Pisten zu nutzen.

Bei Lech am Arlberg sind mehrere Skifahrer aus Deutschland am Wochenende getötet worden. Von einem der vier fehlt noch jede Spur, doch die Wahrscheinlichkeit, das Schneeinferno zu überleben, ist gering.

Trotz ständiger Warnungen, Prüfen des Schneezustands und der Pisten durch Fachpersonal, das Aufstellen von Warnschildern, das absichtliche Auslösen von Lawinen durch gezielte Sprengungen undwissen es immer wieder Skifahrer besser und bezahlen mit ihrem Leben. Darüber hinaus aber gefährden sie auch andere Skifahrer, Talbewohner und obendrein die Bergwacht, die überstrapaziert wird und immer wieder ausrücken und ihr Leben riskieren muss, nicht zuletzt wegen der Ignoranz einiger weniger.

Auch am Montag setzt sich der Dauerschneefall in den kritischen Regionen an den Alpen sowie im Westen Österreichs fort. In einigen Tälern haben sich binnen einer Woche mittlerweile 3 bis 3,5 Meter, auf den Höhen 4,5 Meter Schnee angesammelt. Das ist unvorstellbar.

Zwischenzeitliche Milderung mit Regen bis in Höhen um 1000 Meter verschärft die Situation noch. Gleichzeitig steigen die Pegel kleinerer und mittlerer Flüsse durch das zeitweilige Tauwetter im Süden und Südwesten, lokale Überschwemmungen drohen vor allem an den Zuflüssen des Neckars und entlang des unteren Neckars sowie generell im Schwarzwald.

An den Folgetagen wird es zwar trockener, aber die hohe Lawinenwarnstufe bleibt vorerst bestehen. Neben der enormen Lawinengefahr sind weiterhin die Dächer in den Krisengebieten einsturzgefährdet, sofern sie noch nicht freigeräumt werden konnten. Tausende Menschen sind aktuell noch eingeschneit. Im Wochenverlauf werden sie voraussichtlich abreisen können, doch bis dahin bleibt die Lage überaus kritisch und den Einsatzkräften wird alles abverlangt.

Bleibt zu hoffen, dass die nächsten Tage glimpflich verlaufen, so wetter.net. Dann könnte der in einigen Landkreisen bestehende Katastrophenfall wieder aufgehoben werden.