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Trockenheit begünstigt Moorbrand in der westlichen Tiefebene

Seit bereits zwei Wochen brennt auf dem Truppenübungsplatz Meppen das Moor, ausgelöst durch Raketentests der Bundeswehr. Bedingt durch die anhaltende extreme Trockenheit hat sich der Moorbrand auf eine Größe von 6 ha ausgeweitet. Der Rauch reicht dabei bis nach Bremen.

Moorbrände sind – im Gegensatz zu Waldbränden – oft von besonders langer Dauer und lassen sich noch schwerer als Brände in Forsten oder auf Wiesen löschen, da Torf ein langsam brennendes Material ist. Der aktuelle Moorbrand auf dem Truppenübungsplatz Meppen wurde durch Raketen ausgelöst, die von einem Bundeswehr-Hubschrauber abgeworfen wurden. Die seit Monaten andauernde Trockenheit hat eine Ausweitung der Flammen begünstigt, sodass mittlerweile rund 5 Hektar Land verbrannt sind (insgesamt sind rund 6 Hektar Fläche betroffen). Die hochreichende Rauchfahne ist dabei nicht nur im Kreis Meppen selbst, sondern auch in Oldenburg, Cloppenburg, Verden, Diepholz, Vechta und Bremen zu sehen. Damit geht auch eine erhebliche Geruchsbelästigung einher, weshalb Türen und Fenstern in den betroffenen Kreisen geschlossen bleiben sollen. Nach Schätzungen des Nabu hat der Moorbrand bislang zwischen 500.000 und 900.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid freigesetzt.

In sehr trockenen Jahren kommt es immer wieder zu kleineren oder größeren Moorbränden wie beispielsweise im August 1975. Damals standen auf über 8000 Hektar Wälder, Heide, Wiesen und Moore rund um die Lüneburger Tiefebene 9 Tage lang in Flammen, die Rauchfahne erreichte eine Länge von 250 Kilometern und war auf Satellitenbildern noch deutlich zu sehen. Ausgelöst wurden die Brände teilweise durch Funkenflug beim Bremsen von Eisenbahnen, teilweise aber auch durch Brandstiftung. Zeitweise war die Brandentwicklung so gravierend, dass Katastrophenalarm ausgelöst werden musste.

Der Moorbrand bei Meppen wird aktuell von leichten Windböen weiter angefacht. Auch morgen dürften die Windböen gegen die Löschversuche arbeiten. Mit den Regenfällen am Freitag steigen jedoch die Chancen, die Brände in den Griff zu bekommen. Da es auch am Wochenende wechselhaft bleibt, könnte dies endlich ein Ende der Moorbrände bedeuten.