wetter.net

Troppa pioggia - Regenrekord in Italien

Wirklich spannendes spielt sich momentan in Norditalien ab. Langanhaltende, extrem starke Regenfälle und Gewitter sorgten dort und in der Schweiz dafür, dass Flüsse über ihre Ufer traten, Straßen überschwemmt und Häuser zerstört wurden. Wie konnte es dazu kommen?

Der Schuldige ist ganz klar das Tiefdruckgebiet „Christian". Dieses liegt bereits seit mehreren Tagen über dem Mittelmeer und Italien. Dort konnte die Luft über dem warmen Meer viel Feuchtigkeit aufnehmen. Das Tiefdruckgebiet führt diese feuchte Luft dann nach Italien, wo sie spätestens an den Alpen zum Aufsteigen gezwungen wird. Dabei bilden sich Gewitter und teilweise wahrhaft sintflutartige Regenfälle.

Am extremsten war die Lage in der Stadt Rossiglione, nordwestlich von Genua. Hier fielen am Montag innerhalb von 24 Stunden über 800 l/m2. Davon alleine 700 l/m2 in 12 Stunden. Solche Zahlenwerte lassen sich natürlich nur schwer vorstellen. Allerdings kann zum Vergleich dienen, dass 800 l/m2 in Deutschland insgesamt im gesamten Jahr fallen. Der deutsche Regenrekord für 24 Stunden liegt mit 354 l/m2 ebenfalls ein paar Größenordnungen unter der Wassermenge in Norditalien. Und auch, wenn man sich die Niederschläge betrachtet, welches im Sommer dieses Jahres zum Ahrhochwasser geführt hatten, wird noch einmal deutlich, welch gewaltige Regenmassen fielen. Die Maximalmenge betrug damals 165 l/m2 … in 48 Stunden. Bei diesen extremen Werten ist es nicht verwunderlich, dass es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommt.

Nördlich der Alpen führte das Unwetter-Tief hingegen wegen des Föhn-Effekts zu beinahe sommerlichen Temperaturen. So wurden beispielsweise in Garmisch-Partenkirchen am Sonntag noch einmal 25 Grad erreicht.

Auch jetzt und in den kommenden Tagen wird sich das Tief wohl noch nicht auflösen oder fortbewegen und weiterhin im gesamten Mittelmeerraum und auch auf dem Balkan zu Regenschauern und Gewittern führen. Allerdings geht Christian nach und nach die Puste aus und zu Beginn der kommenden Woche wird sich das Wetter voraussichtlich wieder beruhigen…