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Trotz vieler Gegensätze und Extreme: 2021 war ein normales Wetter-Jahr in Deutschland

Ein spannendes Wetterjahr liegt hinter uns. Glücklicherweise wurde die Reihe der zu warmen Jahre in diesem Jahr beendet. Bis auf das kalte Frühjahr waren alle Jahreszeiten temperaturtechnisch ziemlich normal. Daran wird auch die äußerst milde Luft, die aktuell einsickert, nichts mehr ändern. 

Nach drei deutlich zu warmen Jahren blieb das scheidende Jahr temperaturtechnisch mit rund 9,2 Grad minimal hinter dem Jahressoll zurück. Dies lag nicht zuletzt daran, dass das Frühjahr mit 7 Grad Mitteltemperatur zu kalt und alle anderen Jahreszeiten recht durchschnittlich verliefen. Auch wenn die letzten verbleibenden Dezembertage tagsüber regional noch mal kräftig was rausholen werden, wird dies die Jahresbilanz nicht mehr maßgeblich verändern. Die höchsten Temperaturen gab es in diesem Jahr bereits Mitte Juni: Zwischen dem 18. und 20. Juni wurden sowohl im Osten als auch am Oberrhein örtlich bis zu 36 Grad gemessen. Den Spitzenplatz nimmt die Station Berlin-Tempelhof mit 36,6 Grad ein, gefolgt vom Flughafen Berlin-Brandenburg und der Station Coschen an der Neiße mit jeweils 36,5 Grad. Im Juli und August, also in der üblicherweise heißesten Zeit des Jahres, blieb es 2021 insgesamt wesentlich kühler und vor allem auch wechselhafter als sonst. Eine Hitzewelle, wie wir sie aus anderen Jahren kennen, gab es nicht. Richtig knackig kalt wurde es dagegen Mitte Februar: Zwischen dem 9. und 14. Februar gingen die Temperaturen „in den Keller": Am kältesten war es mit minus 26,7 Grad im thüringischen Mühlhausen, gefolgt von Olbersleben mit minus 26,0 Grad und Dachwig mit minus 25,7 Grad – da konnte selbst die 2965 Meter hohe Zugspitze mit „lediglich" minus 22,0 Grad nicht mithalten. In unmittelbarer Erdbodennähe gingen die Werte dann sogar auf minus 30,2 Grad zurück (Olbersleben am 9.2.2021).


Während die letzten drei Jahre nicht nur zu warm, sondern auch zu trocken waren, gab es 2021 über das Jahr betrachtet ausreichend Niederschlag. Die Gesamtsumme liegt sogar geringfügig über dem Sollwert (etwa +4% mehr). Das nasseste Bundesland war dabei Sachsen, das trockenste Bundesland hingegen Hessen. In trauriger Erinnerung bleiben die verheerenden Starkregenfälle vom 14. Juli im Ahrtal, in der Eifel und in der Kölner Bucht. Innerhalb von 24 Stunden kamen dort mehr als 150 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Der sturzbachartige Regen führte in den engen Tälern zu rasant steigenden Pegeln, tausende Menschen verloren sämtliches Hab und Gut, mehr als 180 Menschen kamen insgesamt in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ums Leben. Den größten 24-Stunden-Niederschlag gab es allerdings weder im Ahrtal noch in der Eifel, sondern bereits zwei Wochen zuvor im Nordosten Brandenburgs in Prenzlau: Dort wurden sage und schreibe 197 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Auch in den umliegenden Orten und Gemeinden kamen ähnliche Mengen zusammen, allerdings blieb eine Katastrophe wie im Westen Deutschlands aufgrund des flachen Geländes glücklicherweise aus.


Auch der Sonnenschein bewegte sich in diesem Jahr mit circa 1630 Sonnenstunden im Rahmen. Einige sehr sonnige Gebiete taten sich aber dennoch hervor: Von der Mosel über Rheinhessen bis zum Alpenvorland war es insgesamt am sonnigsten, zwischen Borkum und Mecklenburger Seenplatte war es hingegen weitaus weniger sonnig als üblich.