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Turbulentes „Aprilwetter“ im Mittelmeerraum

Während sich bei uns das Wettergeschehen eher langweilig grau und kalt präsentiert hat, ging es im Mittelmeerraum turbulent zu. Die Folge waren rekordverdächtige Schneemengen, Starkregen mit Überschwemmungen, aber auch freundliche Phasen. Grund dafür ist die stetig einfließende Kaltluft aus unseren Gefilden bzw. Nordeuropa.

Diese kühlen Luftmassen treffen auf das milde Mittelmeer mit ausreichend Feuchte, und sorgen für eine explosive Mischung mit kräftigen Schauern und Gewittern. Dabei entstand ein Tief, das ortsfest besonders in Italien viel Regen brachte, im Inland und in den Bergen extreme Schneemengen, wie zum Beispiel bei Rimini. Italien ist sehr gebirgig, die Apenninen ziehen sich als lange Gebirgskette durch das gesamte Land bis an die Südspitze, und bilden somit eine Wetterscheide. Je nach Lage des Tiefs und Windanströmung konnten sich die Wolken am Gebirge kräftig ausregnen bzw. ausschneien, während sich auf der anderen Seite durch Föhneffekte die Wolken auflösen und für trockenes und freundliches Wetter sorgten. Es ist also ein zweischneidiges Messer: Auf der einen Seite Dauerregen oder Schneeverwehungen, auf der anderen Seite vorfrühlingshaft.

Mittlerweile zeigen sich viele Gipfel und Gebirgsketten rund um das Mittelmeer eingeschneit, so auch auf Mallorca, der Vesuv bei Neapel oder das Gebirge der Amalfiküste. In Norditalien lag zwischen Bologna und Mailand kurzzeitig auch im Flachland Schnee.

Weiter östlich in Griechenland befanden wir uns zunächst auf der Vorderseite des Tiefs. Dabei wurde milde Luft aus Nordafrika herbeigeführt, mit frühlingshaften Temperaturen in Kreta und an der türkischen Mittelmeerküste um 20 Grad. Mittlerweile zieht das Kaltlufttief, das schon in Italien Unwetter brachte, nach Osten. Mit einer kräftigen Kaltfront gab es zum Beispiel in Athen kräftige Gewitter und Starkregen. Aktuell bewegt sich diese Regenfront nach Osten und arbeitet sich die türkische Küste entlang.

Während jetzt kurzzeitig eine Verschnaufpause ansteht, kommt die Wetterküche nicht zur Ruhe. In der neuen Woche kündigt sich erneut Kaltluft aus Nordeuropa an, und der gleiche Prozess wird wieder in Gang gebracht. Dabei wird bei einem stetigen Nordwind besonders auf den Mittelmeerinseln sowie an der afrikanischen Mittelmeerküste nass-kaltes Schauerwetter erwartet. Später könnte sich in Süditalien und im östlichen Mittelmeerraum erneut ein Tief bilden, das im In- und Bergland hohe Schneemengen bringt, in Küstennähe windiges, nass-kaltes Schmuddelwetter.