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Überflutungen durch Starkregen im Westerwald

Wie von wetter.net befürchtet, sind die hohen Regenmengen in den westlichen Mittelgebirgen nicht ohne Folgen geblieben. Durch anhaltenden Starkregen sind vor allem im Bereich Montabaur im Westerwald mehrere Bäche über die Ufer getreten.

Bereits in den Nachmittagsstunden des Freitags hatte sich ein Band mit Starkregen über dem Rheinland und Westfalen gebildet und war langsam nach Südosten gewandert. Während der Nacht hat sich der Nachschub aus Westen verstärkt. Dabei bliebt der Übergangsbereich zwischen kühler Luft im Nordosten und sehr milder, feuchter Luft im Südwesten über der Region hängen, aus der Kaltfront von Sturmtief Heinz wurde die Warmfront von Sturmtief Igor, keiner der beiden Kontrahenten kam zwischenzeitlich mehr voran. Über den westlichen Mittelgebirgen, allen voran dem Westerwald, blieb der heftige Regen dann immer wieder hängen, starker Dauerregen war die Folge. Da zudem sehr milde Luft die Temperaturen bestimmt, entfiel auch eine Linderung des Problems durch Schnee in höheren Lagen.

Am stärksten hat es ersten Berichten zufolge die Region um die Westerwald-Stadt Montabaur erwischt. In den letzten 12 Stunden fielen in der Region verbreitet 20 bis 30 Liter Regen auf den Quadratmeter, kleinräumig auch durchaus 40 Liter auf den Quadratmeter oder gar darüber, aber erst ein Blick auf die Regensummen in den letzten 72 Stunden gibt Aufschluss über das wahre Ausmaß des Regens.

In der Region Montabaur und Umgebung regnete es auch an den Vortagen schon besonders stark. Dadurch kamen in der Region mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, örtlich über 80 Liter. Die Böden dort können also kurzfristig kein weiteres Wasser mehr aufnehmen. Erschwerend kommt wiederholt starkes Tauwetter hinzu, dass den Schnee auf den Gipfeln der Mittelgebirge abschmelzen lässt. Kein Wunder also, dass die Sieg und einige kleinere Bäche über die Ufer getreten sind, so unter anderem der Gambach im Bereich von Niederelbert südlich von Montabaur.

Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW sowie Straßenmeistereien haben alle Hände voll zu tun, den Betroffenen im Raum Montabaur zur Seite zu stehen und voll gelaufene Keller leer zu pumpen, Häuser gegen überlaufende Bäche zu schützen, verstopfte Abflüsse freizubekommen, hochgedrückte Gullydeckel wieder einzusetzen und besorgte Anwohner zu beruhigen, bei den das Wasser bereits buchstäblich vor der Tür stand.

In den Mittagsstunden lässt der Regen in der Region dann endlich nach und wird nach Nordosten zurückgedrängt, denn die milde Luft gewinnt dann von Südwesten immer mehr die Oberhand. Bis dahin können noch einmal 5 bis 10 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, so das Team von wetter.net.