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Update zu den Ex-Hurrikans Leslie und Michael

Gleich zwei Ex-Hurrikans hatten und haben an diesem Wochenende Teile Europas fest im Griff. Während Ex-Hurrikan Leslie gestern Abend an der Küste Portugals auf Land traf und sich weitaus weniger heftig als erwartet gab, nimmt Ex-Hurrikan Michael derzeit Kurs auf die Biskaya.

Mit großer Spannung war das Auftreffen von Ex-Hurrikan Leslie in der vergangenen Nacht an der portugiesischen Küste rund um Lissabon erwartet worden. Dabei zeigten sich die Wettermodelle vorab sehr uneins: Sowohl das europäische Wettermodell ECMWF als auch ICON modellierten Spitzenböen bis 200 km/h, während das amerikanische Wettermodell GFS von Maximalböen bis etwa 130 km/h ausging – in jedem Fall drohten aber gefährliche Orkanböen bei gleichzeitig heftigen Regenfällen. Am Ende sollte das amerikanische Wettermodell GFS Recht behalten, denn die Spitzenböen an den Wetterstationen erreichten maximal 122 km/h (Station Coimbra). Alles in allem kamen sowohl Portugal als auch der Westen und Nordwesten Spaniens wesentlich glimpflicher davon als zuvor angenommen. Mittlerweile hat sich Leslie in Richtung Biskaya bewegt und ist nur noch ein schwaches Tiefdruckgebiet. Allerdings gehen nun zwischen der Bretagne, Südwestfrankreich und Nordspanien massive Regenfälle nieder, die teilweise Überschwemmungen verursachen werden. Besonders heftig haben die Niederschläge in den vergangenen Stunden bereits Nordportugal und Galicien getroffen, wo bis zu 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit vom Himmel kamen.

Morgen verlagern sich die Tiefdruckreste von Leslie dann in Richtung Löwengolf und werden zwischen West- und Südfrankreich sowie dem westlichen Mittelmeerraum und Teilen Algeriens für weiterhin anhaltend starke Regenfälle mit Gefahr großer Überschwemmungen sorgen. Über dem warmen Mittelmeerwasser drohen zudem teils schwere Gewitter.

Unterdessen dreht der ehemalige Hurrikan Michael derzeit südwestlich vor Irland über dem Atlantik seine Kreise. Er wird in den nächsten Stunden zur Biskaya ziehen (wodurch Leslie, wie bereits oben geschrieben, zum Löwengolf verdrängt wird) und Nordspanien und Westfrankreich weitere starke Regenfälle und teilweise auch Orkanböen (Windgeschwindigkeiten >= 118 km/h) bringen.

Am Dienstag vereinigen sich dann die Tiefdruckreste von Leslie und Michael zu einem Tiefdruckgebiet, das zunächst über dem westlichen Mittelmeer, im weiteren Verlauf bis nach Italien unwetterartige Regengüsse und Gewitter bringt. Bis Ende der Woche bleibt es in diesen Regionen damit äußerst wechselhaft, zumal sich in der zweiten Wochenhälfte ein weiteres Tief über der Iberischen Halbinsel einnisten könnte.