Alexander Uffelmann
Viel Sonne, aber mild! Wo versteckt sich der Winter?
Zum Start in die neue Woche ist das Wetter in Deutschland zweigeteilt: Während im Süden vielerorts dichter Nebel oder Hochnebel den Himmel trübt, kann sich in der Nordhälfte oftmals die Sonne über mehrere Stunden durchsetzen. Aber auch im Süden kann es in den höheren Lagen, zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb oder im Schwarzwald, sowie in Alpennähe, viele Sonnenstunden geben. Grund dafür ist die hochdruckgeprägte Wetterlage, die zusammen mit dem niedrigen Sonnenstand den Inversionsnebel verursacht, welcher mancherorts den ganzen Tag über bestehen kann. Die Höchstwerte liegen im Dauergrau meist bei 4 bis 6 Grad, bei Sonnenschein können im Westen hingegen auch 11 Grad erreicht werden. Morgen bleiben die Temperaturen auf einem ähnlichen Niveau, allerdings ist in den kommenden Nächten vielerorts wieder leichter Frost möglich. Im Laufe des Tages erreichen uns dann die Ausläufer eines Tiefs über Westeuropa, wodurch der Südwestwind an Stärke gewinnt und in der Westhälfte einzelne Schauer möglich sind. Am Mittwoch kann sich der hohe Luftdruck mit seinem Zentrum über den Ostalpen schließlich erneut bei uns durchsetzen, sodass sich das Wetter beruhigt. Vielerorts kann sich dann wieder zäher Nebel oder Hochnebel bilden, regional schein jedoch auch den ganzen Tag über die Sonne. Nur im Nordwesten verdecken einige hohe Wolkenfelder den Himmel. Bei 3 Grad in der Oberpfalz und 11 Grad am Niederrhein bleiben die Temperaturen relativ mild für die Jahreszeit.
Neuer Regen in der zweiten Wochenhälfte
Ab Donnerstag verabschiedet sich das ruhige Hochdruckwetter schließlich allmählich wieder. Der Südwestwind frischt deutlich auf und sorgt in der Nordwesthälfte für teils länger anhaltenden Dauerregen, während es im Südosten noch ruhiger und trockener bleibt. Spätestens am Freitag setzt sich der Einfluss der Atlantiktiefs im gesamten Land wieder durch, sodass überall zeitweise Regenschauer möglich sind. Die Temperaturen liegen dann bei 5 Grad in Bayern und bis zu 13 Grad im Nordwesten. Zum Wochenende lässt der Wind zwar wieder spürbar nach, allerdings bleibt das trübe und teils nasse Tiefdruckwetter bestehen, sodass die Sonne kaum Chancen hat. Die Temperaturen gehen dazu mit maximal 3 bis 10 Grad an beiden Tagen etwas zurück.
Wo bleibt der Winter?
Viele fragen sich bei dieser Wettersituation wohl, wo der „echte" Winter nun bleibt. Seit Wochen hat die milde Westwetterlage mit zahlreichen Tiefs auf dem Atlantik die Überhand bei uns. Da diese Wetterlage häufig sehr beständig und eingefahren ist, wenn sie sich einmal bei uns durchgesetzt hat, ist es nicht ungewöhnlich, dass es in den Wintermonaten über mehrere Wochen konstant bis in die Hochlagen unwinterlich ist. Die große Kälte liegt derzeit im Nordosten Europas, wo kräftige Hochdruckgebiete die Kaltluft konservieren. Da der Wind bei uns derzeit jedoch vorwiegend aus Westen weht, kann diese Luftmasse nicht angezapft werden und es bleibt recht mild. Somit stehen auch die Chancen auf ein weißes Weihnachtsfest bereits nach jetzigem Stand sehr schlecht.