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Von Rekordhitze zu eisiger Kälte und Schnee

Wer aktuell in Denver, Colorado in den USA auf seine Wetter-App schaut, denkt, dass es sich um einen technischen Fehler halten könnte: Werden für heute noch sehr heiße 38 Grad erwartet, soll es morgen bei minus 3 bis 4 Grad Schneefall geben. In den zentralen Staaten der USA steht ein markanter Wettersturz bevor, verursacht durch einen ungewöhnlich starken Kaltluftvorstoß aus Nordkanada.

Innerhalb weniger Stunden bis Tage ist ein Temperatursturz von 30 bis 40 Grad zu erwarten, bestimmt ein Alptraum für alle Wetterfühlige, aber auch sehr faszinierend. So schnell wie das kurze Winterintermezzo Anfang September (!) vorbeischaut, so schnell vergeht es auch wieder. Schon ab dem Wochenende sind wieder Höchsttemperaturen um 30 Grad zu erwarten.

Wie kommt es zu solchen Temperaturextremen?

Anders als in Europa, haben wir in Nordamerika in den nördlichen Regionen eine große Landmasse. Bei uns sorgen Nordatlantik, Nord- und Ostsee für ausgleichende Temperaturen. Eisige Luft aus der Polarregion wird also über dem Meer aufgewärmt. Anders ist das in Kanada und den USA, hier kann sich die Landmasse in der Polarkreisregion Im September schon gut abkühlen und ungestört nach Süden transportiert werden. Zusätzlich gibt es keine Gebirgsketten die In West-Ost Richtung verlaufen, die kalte Luftmassen aufhalten können. Daher sind extreme Temperaturunterschiede innerhalb kurzer Zeit in den zentralen Staaten der USA keine Seltenheit. In Europa verhindern zum Beispiel die Alpen, dass Polarluft auf schnellem Weg in den Mittelmeerraum gelangt.

Dieser Zusammenstoß von unterschiedlich temperierten Luftmassen begünstigt zudem auch kräftige Unwetter mit Tornados, sodass hier auch das berühmte „Tornadoalley" zu finden ist. Trotzdem ist der aktuelle Temperatursturz in diesem Umfang schon außergewöhnlich, begünstigt wird das durch die dort noch herrschende Hitzewelle. 38 Grad sind auch für Denver im September überdurchschnittlich heiß und nah am Allzeitrekord.