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Wintereinbruch kommt der Monatsbilanz zugute

Wie erwartet war die erste Monatshälfte in Deutschland mit mehr als 4 Grad über dem Soll viel zu warm, massiv zu trocken und überdurchschnittlich sonnig. In der neuen Woche wird es zwar kälter und winterlich, doch das wird nicht reichen, die Defizite auszugleichen.

In den ersten 16 Tagen kam der November auf eine bundesweite Temperaturabweichung von 4,2 Grad – es war also über 4 Grad wärmer als sonst zur gleichen Zeit. Regional sind die Abweichungen teilweise sogar noch größer, zum Beispiel in Frankfurt (+5 Grad), in Dresden (+5,2 Grad) oder auf dem Brocken (+6,3 Grad). Nicht ganz so extrem, aber dennoch zu hoch waren die Temperaturabweichungen u.a. in Emden (+2,5 Grad) oder in Düsseldorf (+3,3 Grad).

Viel zu wenig gab es hingegen beim Niederschlag. Während Trier und Saarbrücken als einzige größere Städte mit 50% bis 60% vom langjährigen Mittel (das entspricht etwa 40 bis 45 Litern) im Rennen sind, war es im übrigen Land einfach nur katastrophal trocken. Straubing kam bislang noch nicht einmal auf einen Liter Regen. Auch Nürnberg, Augsburg, Kempten, Hof und die Zugspitze liegen unter der 2-Liter-Marke.

Zu wenig Nässe, dafür reichlich Sonnenschein – das ist das Fazit der ersten 2 Novemberwochen. Im Mittel wurden bereits 91 Prozent der Sonnenscheinsumme erreicht, einige Stationen haben ihr Monatssoll sogar bereits übererfüllt.

Doch wie wird sich die Bilanz in der zweiten Monatshälfte entwickeln? Fakt ist, es wird deutlich kälter, ein erster Wintereinbruch kommt in dieser Woche. Nächtlicher Frost und auch Tageshöchstwerte um oder nur wenig über dem Gefrierpunkt werden den extremen Temperaturüberschuss abbauen. Allerdings: Die Kälte wird wohl nicht ausreichen, um aus einer zu warmen ersten Monatshälfte einen insgesamt normalen oder zu kalten Gesamtmonat zu machen. Zudem werden zwar Niederschläge erwartet, doch auch sie dürften nicht ausreichen, das extreme Defizit, das sich ja nicht erst in diesem Monat, sondern bereits seit 10 Monaten aufgebaut hat, großartig zu mindern.